: die extremisten
Wer wo Spitze war
Unentschieden. Das Ergebnis der Bundestagswahl ist ein Patt gleichstarker Parteien. Extreme zeigen sich erst en detail. Die Auszählung der Zweitstimmen in den 2.609 Wahllokalen Berlins verdeutlicht politische Präferenzen der einzelnen Bezirke.
Den höchsten Zuspruch pro Lokal überhaupt erhielten die Grünen, allerdings nicht in Kreuzberg, sondern mit 54,3 Prozent in der Kastanienallee in Prenzlauer Berg. Ganz in der Nähe in der Fröbelstraße (Lokal: 223) erreichte die CDU sensationelle 2,9 Prozent. In der Alfred-Wegner-Straße (Steglitz-Zehlendorf) stieg sie hingegen auf 53,7 Prozent.
Hier waren zweite Kreuzchen für die SPD am rarsten gesät: immerhin noch 14,9 Prozent. Ihr bestes Ergebnis erzielte die SPD im Wahlkreis von Christian Ströbele, mit 52,1 Prozent im Wahllokal 238 in der Gürtelstraße in Prenzlauer Berg-Ost. Die FDP erfüllte ihr Projekt 18 immerhin fast in der Reinfelder Straße (Charlottenburg-Wilmersdorf): 17,6 Prozent. Um die Ecke kam die PDS in der Heydenstraße hingegen nur auf 0,2 Prozent der Wählerstimmen. Die Hartriegelstraße in Treptow-Köpenick ist stärkstes linkes Revier: 53,1 Prozent für die PDS.
Im gegenüberliegenden politischen Lager, das unter ferner liefen lief, war die Schill-Partei am erfolgreichsten. Wären Neuköllner Wahllokale repräsentativ, wären die Jünger des Hamburger Rechtsauslegers hier einige Male in den Bundestag einmarschiert. Höchste Prozentzahl war 6,5 in der Michael-Ende-Straße. Die „Republikaner“ kamen in keinem Lokal über 5 Prozent. Ihre besten Stimmzahlen liegen in Mitte, Neukölln und Spandau-Charlottenburg-Nord. Letzterer Wahlkreis ist die Domäne von Schwarz-Gelb. Die Union wählten hier 35,3 Prozent der Berliner Zweitstimmen, die FDP wollten 9,7 Prozent.
Hellersdorf ist übrigens Hochburg der „Sonstigen“. Ganze 8,2 Prozent verbuchten die Kleinparteien dort in der Zossener Straße. SEBASTIAN HEINZEL
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