piwik no script img

papier oder buch

Nöte eines Stadtrates

Ärger auf dem stillen Örtchen? In Neuköllner Schulen soll es das nicht geben. „Wir statten unsere Schulen ausreichend mit Klopapier aus. Sie können davon so viel bestellen, bis sie darin ertrinken“, versichert der dortige Bezirksstadtrat für Bildung, Jugend und Kultur, Wolfgang Schimmang (SPD). Für den ehemaligen Grundschullehrer sind Einsparungen in diesem Bereich tabu – abstoßende Toiletten seien schließlich entwürdigend, so der Pädagoge. Sparen muss er allerdings auch. Die Bewirtschaftungskosten für Schulen – also der Verbrauch von Gas, Wasser, Strom – müssen in den nächsten Jahren um 2,5 Prozent gesenkt werden. Um das zu erreichen, ohne einzelnen Schulen den Wasserhahn oder die Heizung abzudrehen, gebe es auf Bezirksebene Arbeitsgruppen mit Schulleitern, erklärt Schimmang. „Auch bei den Bewirtschaftungskosten sind wir am Rand unserer Möglichkeiten angekommen.“ Das einzige Sparpotenzial sieht der Bildungsstadtrat noch darin, dass die Eltern wie in anderen Bundesländern die Schulbücher bezahlen. Schließlich sei nicht einmal Geld da, um die Inneneinrichtung der Schulen zu versichern. Im Reinigungsbereich und bei den Toiletten werde jedenfalls nicht gekürzt: Das sei für ein mitteleuropäisches Land befremdlich und erinnert den 57-Jährigen an die Nachkriegszeit, als die Schüler Zeitungspapier zum Beschreiben und Kohlen zum Heizen der Klassenzimmer mitbringen mussten. TIL

Eine Koalition, die was bewegt: taz.de und ihre Leser:innen

Unsere Community ermöglicht den freien Zugang für alle. Dies unterscheidet uns von anderen Nachrichtenseiten. Wir begreifen Journalismus nicht nur als Produkt, sondern auch als öffentliches Gut. Unsere Artikel sollen möglichst vielen Menschen zugutekommen. Mit unserer Berichterstattung versuchen wir das zu tun, was wir können: guten, engagierten Journalismus. Alle Schwerpunkte, Berichte und Hintergründe stellen wir dabei frei zur Verfügung, ohne Paywall. Gerade jetzt müssen Einordnungen und Informationen allen zugänglich sein. Was uns noch unterscheidet: Unsere Leser:innen. Sie müssen nichts bezahlen, wissen aber, dass guter Journalismus nicht aus dem Nichts entsteht. Dafür sind wir sehr dankbar. Damit wir auch morgen noch unseren Journalismus machen können, brauchen wir mehr Unterstützung. Unser nächstes Ziel: 50.000 – und mit Ihrer Beteiligung können wir es schaffen. Es wäre ein schönes Zeichen für die taz und für die Zukunft unseres Journalismus. Mit nur 5,- Euro sind Sie dabei! Jetzt unterstützen