: Hessens Roland Koch weiß von nichts
Der hessische Ministerpräsident dementiert Kenntnisse über CDU-Schwarzgeldkonten
WIESBADEN rtr ■ Hessens Ministerpräsident Roland Koch (CDU) hat erneut bestritten, vor Bekanntwerden der CDU-Finanzaffäre von den Schwarzkonten seiner Partei gewusst zu haben. Er sei erst am 12. Januar 2000 vom Ex-CDU-Landeschef und ehemaligen Bundesinnenminister Manfred Kanther über das Auslandsvermögen informiert worden, sagte Koch gestern bei seiner zweiten Aussage vor dem Wiesbadener Untersuchungsausschuss zu der Affäre. Unklar blieb zunächst, ob Koch sich, wie von der Opposition gefordert, vereidigen lassen würde. Vor dem Berliner Untersuchungsausschuss hatte Koch dies im November 2001 verweigert.
Bereits bei seiner ersten Vernehmung in Wiesbaden im Dezember 2000 hatte Koch bestritten, vom Auslandsvermögen seiner Partei gewusst zu haben. Zugleich hatte er damals den Vorwurf zurückgewiesen, den CDU-Rechenschaftsbericht für 1998 gefälscht zu haben. Der Opposition hatte er vorgeworfen, eine Rufmordkampagne gegen ihn zu betreiben. Koch, der seit 1998 CDU-Landeschef ist, hatte am 8. Februar 2000 allerdings eingeräumt, im Dezember 1999 wissentlich einen falschen Rechenschaftsbericht unterschrieben haben. Zuvor hatte er von dubiosen Geldzuflüssen erfahren, die er aber nicht der zuständigen Bundestagsverwaltung meldete.
Eine Koalition, die was bewegt: taz.de und ihre Leser:innen
Unsere Community ermöglicht den freien Zugang für alle. Dies unterscheidet uns von anderen Nachrichtenseiten. Wir begreifen Journalismus nicht nur als Produkt, sondern auch als öffentliches Gut. Unsere Artikel sollen möglichst vielen Menschen zugutekommen. Mit unserer Berichterstattung versuchen wir das zu tun, was wir können: guten, engagierten Journalismus. Alle Schwerpunkte, Berichte und Hintergründe stellen wir dabei frei zur Verfügung, ohne Paywall. Gerade jetzt müssen Einordnungen und Informationen allen zugänglich sein. Was uns noch unterscheidet: Unsere Leser:innen. Sie müssen nichts bezahlen, wissen aber, dass guter Journalismus nicht aus dem Nichts entsteht. Dafür sind wir sehr dankbar. Damit wir auch morgen noch unseren Journalismus machen können, brauchen wir mehr Unterstützung. Unser nächstes Ziel: 50.000 – und mit Ihrer Beteiligung können wir es schaffen. Es wäre ein schönes Zeichen für die taz und für die Zukunft unseres Journalismus. Mit nur 5,- Euro sind Sie dabei! Jetzt unterstützen