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Jürgen Möllemann wirft das Handtuch

In einer bitterbösen Erklärung macht Möllemann die Hetzjagd der FDP-Führung für seinen Rücktritt verantwortlich

DÜSSELDORF dpa ■ Unter dem Druck der Spendenaffäre um sein Wahlkampfkonto ist Jürgen Möllemann als Chef der nordrhein-westfälischen FDP und als Vorsitzender der Düsseldorfer Landtagsfraktion zurückgetreten. Das teilte der Politiker in einer am Sonntagabend in Düsseldorf verbreiteten persönlichen Erklärung mit. Möllemann erholt sich derzeit von seiner Herzattacke in seinem Ferienhaus auf Gran Canaria. Er werde sicherstellen, dass die FDP durch ihn keinen finanziellen Schaden erleide, versicherte Möllemann. Nach Erkenntnissen der Bundes-FDP soll Möllemann auf einem Sonderkonto 840.000 Euro geparkt und dabei gegen das Parteiengesetz verstoßen haben.

Der Rücktritt als Fraktionschef falle ihm besonders schwer, so Möllemann. Er wolle aber nicht, dass die Geschlossenheit und politische Kraft der Fraktion seinetwegen in Frage gestellt werde. „Über meinen künftigen Beitrag zur Politik im Einzelnen werde ich nach meiner Genesung entscheiden.“ Seine Ärzte hätten ihm zwingend verordnet, vor Anfang Dezember keine berufliche Tätigkeit aufzunehmen. „Ich darf also genau das nicht tun, wozu mich Mitglieder der FDP-Führung fortdauernd nötigen wollen“, heißt es in der Erklärung, in der er der FDP-Führung eine Hetzjagd vorwirft, die er „aus den eigenen Reihen“ nicht für möglich gehalten hätte.

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