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Berlin will selber impfen

Land strebt Zwischenlösung für Kinder an. Öffentlicher Gesundheitsdienst soll Schutzimpfungen übernehmen

Im Streit um die Erstattung von Impfkosten will die Berliner Gesundheitsverwaltung nun eine Zwischenlösung für Kinder und Jugendliche finden. Es solle geprüft werden, ob der Öffentliche Gesundheitsdienst (ÖGD) anstelle der Kinderärzte die Schutzimpfungen übernehmen kann, sagte die Sprecherin der Gesundheitsverwaltung, Roswitha Steinbrenner, gestern. „Das wäre eine Möglichkeit, wenn die Kassenärztliche Vereinigung weiterhin bei ihrer starren Haltung bleibt.“ Bisher habe der ÖGD solche Impfungen nicht vorrangig angeboten.

Zurzeit müssen Berliner Patienten, die bei Ersatzkassen versichert sind, die Kosten für den Impfschutz vorschießen, weil sich ihre Krankenkassen mit der Ärztevertretung nicht auf die Honorarhöhe einigen können. Auch der ÖGD will sich die Impfkosten von den Kassen erstatten lassen. Doch den Eltern bliebe bei diesem Modell eine Vorkasse erspart – und der Impfschutz für Kinder und Jugendliche in Kitas und Schulen wäre gesichert.

Das Land Berlin will allerdings nur mit Impfungen gegen Epidemien und Krankheiten wie Tuberkulose, Röteln oder Masern in die Bresche springen. „Eine Grippeschutzimpfung bliebe da außen vor“, betonte Steinbrenner. Und für Erwachsene würde die angestrebte Lösung ohnehin nicht gelten.

Kommt die geplante Einigung zwischen dem Land und den Ersatzkassen zustande, wäre die Kassenärztliche Vereinigung bereits zum zweiten Mal als alleiniger Vertragspartner der Kassen ausgehebelt. Denn der Ersatzkassenverband hat bereits mit rund 250 niedergelassenen Ärzten separate Verträge geschlossen. DPA

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