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geläufig Die Mameloschn

„Die Juden der Diaspora werden in zwei Hauptgruppen geteilt: Aschkenasim (die nord- und osteuropäischen Juden) und S’fardim (die spanischen und orientalischen Juden). Sie unterscheiden sich in ihren Lebensgewohnheiten, auch im Ritus und teilweise sogar heute noch in ihrer Feiertagskleidung. Ein besonderer Unterschied liegt jedoch in ihrer exilischen Umgangssprache. So entstand bei den Aschkenasim (Erez Aschkenas ist eine hebr. Bez. für Deutschland) das Jiddisch; und bei den S’fardim (S’farad: hebr. Bez. für Spanien) bildete sich das Laddino, welches wie auch das Jiddische eine Mischsprache ist. (Laddino besteht aus altspanischen, arabischen und hebräisch-aramäischen Elementen). Die Bezeichnung ‚Jiddisch‘ hat sich in Deutschland erst seit rund hundert Jahren eingebürgert, wo man bis dahin von ‚Jüdisch‘ und ‚Juden-Deutsch‘ sprach; – oder wie es die Maskilim, die Aufklärer, abwertenden nannten: der ‚Jargon‘. Die Juden selbst verwendeten die Ausdrücke: ‚Taitsch‘, ‚Jiddisch‘ oder einfach nur die ‚Mameloschn‘ – die ‚Mutter-Sprache‘.“ So beschrieb Chaim Frank das Jiddische in einem Vortrag im Jahre 1997. Heute Abend stellt der Autor Leo Rosten (Foto) sein neues Buch „Jiddisch – Eine kleine Enzyklopädie“ vor. Und legt damit endlich ein Buch für den interessierten Laien vor. Denn auch in der deutschen Umgangssprache haben sich viele jiddische Ausdrücke verankert: „Schmiere stehen“, „Pleite“ machen, „Moos“ (als Ausdruck für Geld), „großkotzig“ und „gutbetucht‘‘ stammen etwa aus dem Jiddischen. LAB

Literaturhandlung Wilmersdorf, 20 Uhr

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