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Grundstein statt Jubiläum

Zweieinhalb Jahre später als geplant bekommt Bremens freie Theater-Szene ein professionelles Domizil: Die Schwankhalle ist jetzt auch offiziell im Bau

Es hätte bereits ein Jubiläum sein können. Im Herbst 2000, so hieß es einst, werde das wegen Geldnot aus der Friesenstraße ausgezogene Junge Theater die zum Kulturzentrum umgebaute Schwankhalle neben der Städtischen Galerie im Buntentorsteinweg beziehen können. Zwei Jahre später stehen immerhin die Fundamente des Anbaus: Gestern klopfte Bausenatorin Christine Wischer (SPD) in einer Mauernische der Halle symbolisch den bereits eingemauerten Grundstein fest.

14 Jahre lange war über die Zukunft des Brauereigeländes diskutiert worden, unzählige Vorhaben waren gescheitert. Jetzt wird nicht nur die Schwankhalle zur Multi-Funktions-Bühne hergerichtet, sondern sogar noch um eine zweite Halle und ein gläsernes Foyer auf dem Nachbargrundstück ergänzt. Jeweils 100 ZuschauerInnen haben dort Platz, neben dem Jungen Theater werden auch die MusikerInnen-Initiative Bremen (MIB), der Kulturverein Quartier e.V. und die Step Text Dance Company die Räume nutzen. Anderen Kultur-Initiativen werden sie ebenfalls offen stehen. Angepeilte Einweihung des Kunst- und Kulturzentrums: Mai 2003. „Endlich wird es auch in Bremen ein professionell ausgestattetes freies Theaterhaus geben“, sagt Carsten Werner vom Jungen Theater. Die zurzeit genutzte Halle am Güterbahnhof soll dennoch als Veranstaltungsort erhalten bleiben.

Finanziert wird der 2,1 Millionen Euro teure Um- und Neubau von der Stiftung Wohnliche Stadt, dem Städtebauförderprogramm des Bauressorts sowie dem Beirat Neustadt. Das Kulturamt übernimmt die laufenden Kosten.

Mit der „Kulturmeile“ vom Neuen Museum Weserburg auf dem Teerhof über das Schwankhaus- und Brauerei-Ensemble bis zum Schnürschuh-Theater verfüge die Neustadt endlich über ein „gutes Pendant zur anderen Weserseite“, sagte Ortsamtsleiter Klaus-Peter Fischer. Und im Gegensatz zur „etablierten“ Altstadt-Kunst am Goetheplatz sei die Szene links der Weser „unangepasst und schrill“. sim

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