: USA sollen einlenken
Anwalt hofft auf die Freilassung des „Bremer Taliban“: „Er war allenfalls Mitläufer“
Nach der Freilassung der ersten Terrorismus-Häftlinge aus dem US-Gefängnis in Guantanamo Bay (Kuba) hofft der Bremer Anwalt Bernhard Docke auf ein Einlenken der US-Regierung. „Die Behörden beginnen offenbar damit, als Taliban- oder El-Kaida-Kämpfer verdächtigte Gefangene aus dem Afghanistan-Krieg zu klassifizieren und freizulassen“, sagte Docke.
Docke vertritt einen in Bremen geborenen Türken, der seit Januar als angeblicher Taliban-Kämpfer in US-Haft sitzt. Der 20 Jahre alte Murat Kurnaz war nach Angaben von Docke am 3. Oktober 2001 nach Pakistan geflogen, um dort Koran-Unterricht zu nehmen. Ende 2001 sei der gelernte Schiffbauer als El-Kaida-Kämpfer verhaftet und später in das berüchtigte Camp X-Ray des US-Militärs auf Kuba geflogen worden. Im Februar beteuerte er in einem Brief an seine Mutter in Bremen seine Unschuld. „Von rechtlichem Beistand ist Kurnaz völlig abgeschnitten“, kritisierte Docke.
Nach Einschätzung des Anwalts ist Kurnaz kein Taliban-Kämpfer: „Afghanische Warlords haben Gefangene gemacht, um sie gegen Kopfgeld an das US-Militär zu übergeben. Kurnaz ist allenfalls Mitläufer, aber keine große Nummer.“ dpa
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