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Telekom schweigt

Gerüchte um Verluste in Höhe von 28 Milliarden Euro. Grundgebühren werden möglicherweise steigen

BERLIN/BONN taz/rtr ■ Die Deutsche Telekom AG steht angeblich vor dem höchsten Verlust, den jemals ein deutsches Unternehmen gemacht hat: 28 Milliarden Euro Minus werde die Bilanz 2002 ausweisen, so gestern das Handelsblatt. 20 Milliarden davon sind Abschreibungen, weil früher zu hoch gebuchte Werte nun berichtigt werden: Teure Mobilfunkkäufe vor allem in den USA und die Lizenz für die nächste Handygeneration UMTS.

Satte 5,5 Milliarden Euro in den ersten neun Monaten des Jahres und vorausgeschätzte acht Milliarden minus im Gesamtjahr soll angeblich auch der laufende Betrieb machen – wobei da die hohen Zins- und Tilgungszahlungen der 64 Milliarden Euro Schulden im Konzern mit eingerechnet sein dürften. Genaue Zahlen liefert das Handelsblatt nicht. Und die Telekom schweigt – der Aufsichtsrat tagt zum Thema erst am Mittwoch. Vorher darf der Konzern keine Zahlen bekannt geben.

Der Aufsichtsrat samt seinen Belegschaftsvertretern wird am Mittwoch angeblich auch einen lange erwarteten Beschluss fassen: wer der neue Vorstandschef des Telefonkonzerns wird. Als aussichtsreichster Kandidat gilt der jetzige Chef von T-Mobile, Kai-Uwe Ricke (41). Er wurde vom im Juli zurückgetretenen Chef Ron Sommer gefördert.

Entlastung wollte sich die Telekom durch eine Erhöhung der monatlichen Grundgebühren auf analoge Telefone (also nicht ISDN) verschaffen. Das hätte etwa 400 Millionen Euro pro Jahr gebracht. Die Nachrichtenagentur Reuters will jedoch erfahren haben, dass die Regulierungsbehörde für Telekommunikation und Post (www.regtp.de) die neuerliche Anhebung der monatlichen Grundgebühr für analoge Telefonanschlüsse um 1,15 Euro auf 14,48 Euro ablehnen wird – weil es bereits im Mai eine Erhöhung gegeben habe. REM

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