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Kibbuz-Attentäter gefasst

Israelische Armee nimmt Drahtzieher von Anschlag fest. Toter bei Offensive in Nablus

JERUSALEM dpa ■ Die israelische Armee hat während ihrer groß angelegten Militäroffensive im Westjordanland den mutmaßlichen Drahtzieher des Terroranschlags auf den Kibbuz Metzer festgenommen. Vier Tage nach dem Anschlag, bei dem fünf Israelis erschossen worden waren, kamen Soldaten dem mutmaßlichen Drahtzieher Mohammed Naifeh auf die Spur. Der Fatah-Funktionär hatte in einem Haus in einem Vorort von Tulkarem Unterschlupf gefunden.

Naifeh ergab sich nach der Zusicherung, dass er nicht getötet werde, wenn er in Unterwäsche und mit erhobenen Händen aus dem Haus komme. Zu dem Anschlag auf den Kibbuz hatten sich die Al-Aksa-Brigaden bekannt, der bewaffnete Arm der Fatah-Bewegung Arafats.

In Vergeltung für das Attentat waren israelische Einheiten am Mittwoch mit über 100 Panzern und Schützenpanzerwagen in Nablus im Westjordanland einmarschiert. Während der Offensive wurde ein 17-jähriger Palästinenser getötet. Armeeeinheiten waren vorübergehend auch mit 15 Panzern weit nach Gaza-Stadt vorgerückt. Sie nahmen drei Mitglieder der palästinensischen Sicherheitskräfte fest, die in ihrer Freizeit Mörsergranaten hergestellt haben sollen. Unterdessen hat Palästinenserpräsident Arafat in Ramallah mit dem ägyptischen Geheimdienstchef über den Ausgang eines Treffens von Vertretern der radikal-islamischen Hamas-Bewegung und der Fatah-Bewegung in Kairo beraten. In einer gemeinsamen Erklärung hatten beide Organisationen den Widerstand und den politischen Kampf bis zum Ende der israelischen Besetzung als natürliches und legitimes Recht der Palästinenser bezeichnet. Fatah soll von Hamas ein Ende von Anschlägen in Israel bis Ende kommenden Jahres gefordert haben.

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