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UN zurück in Bagdad

Waffeninspektoren in Irak angekommen. Iraker warnen vor alten „Fehlern“. US-Diplomaten treiben Einigung von Iraks Opposition voran

BAGDAD/KAIRO dpa/rtr ■ Vier Jahre nach ihrem Abzug sind gestern die UN-Waffeninspektoren nach Irak zurückgekehrt, deren Erkenntnisse über einen US-Angriff entscheiden könnten. Bis Weihnachten sollten 80 bis 100 Inspektoren vor Ort sein, so der Sprecher der UN-Abrüstungskommission für Irak, Hiro Ueki. Die Waffenkontrollen sollen am 27. November beginnen.

Die staatliche irakische Presse warnte die UN-Kontrolleure davor, die „Fehler“ des letzten Inspektionsteams zu wiederholen, das den Irak 1998 verlassen hatte. Die Zeitungen appellierten gestern an die Inspektoren, sich auf technische Fragen zu beschränken und sich nicht in die Politik einzumischen. Außerdem sollten die Kontrolleure „die Würde und nationale Sicherheit des Irak respektieren“ und – unter Anspielung auf die US-Kriegsdrohungen – nicht „denjenigen in die Hände spielen, die wollen, dass ihre Arbeit fehlschlägt“. In der einem Sohn von Präsident Saddam Hussein gehörenden Zeitung Babel hieß es, Irak wolle die Arbeit der Inspektoren zum Erfolg führen.

Einer Gruppe von US-Diplomaten ist es unterdessen nach Angaben der Zeitung Al-Hayat gelungen, den Graben zwischen den verschiedenen irakischen Oppositionsgruppen zu schließen. Wie die Zeitung gestern berichtete, einigten sich die Regimegegner bei einem Treffen mit fünf amerikanischen Regierungsbeamten am Wochenende in London darauf, die Teilnehmerzahl für die geplante Oppositionskonferenz in Brüssel von 260 auf 300 aufzustocken. Welche Gruppierung wie viele Anhänger schickt, ist für die Oppositionellen wichtig, da Beobachter erwarten, dass bei dieser Konferenz bereits eine Art Interimsregierung für die Zeit nach einem möglichen Sturz des Regimes von Präsident Saddam Hussein gewählt werden soll.

Die Konferenz hätte ursprünglich bereits im September stattfinden sollen, wurde aber wegen interner Streitereien mehrfach verschoben. Ein neues Datum steht noch nicht fest. Die USA signalisierten aber Interesse an einem baldigen Termin.

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