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Unterstützung für Kabul

Fischer sichert weiter starkes Engagement in Afghanistan zu. Wunsch nach längerer Isaf-Führung jedoch abgelehnt

KABUL afp ■ Bundesaußenminister Joschka Fischer (Grüne) hat der afghanischen Regierung bei seinem Besuch in Kabul gestern weitere Unterstützung zugesagt, eine längere Übernahme der Isaf-Führung durch die Bundeswehr jedoch abgelehnt. Das Kommando über die internationale Schutztruppe gelte in der Regel für sechs Monate, „und dabei sollte es auch bleiben“, sagte Fischer gestern nach einem Treffen mit dem afghanischen Präsidenten Hamid Karsai. Der geforderten Ausweitung des Isaf-Mandats über die Hauptstadt Kabul hinaus räumte Fischer kaum Chancen ein.

Karsai hatte zuvor die Bitte geäußert, dass die Bundeswehr die Isaf-Truppe länger als ein Jahr führen solle. Deutschland soll gemeinsam mit den Niederlanden im März das Kommando von der Türkei übernehmen. Fischer hob die Bedeutung des internationalen Engagements in Afghanistan hervor. „Die Anstrengungen müssen energisch weitergehen“, betonte er. Die Konferenz zum ersten Jahrestag des Petersberg-Abkommens solle „verhindern, dass Afghanistan angesichts anderer Krisen in Vergessenheit gerät“. Das Treffen, das am 2. Dezember bei Bonn stattfindet, sei „gerade angesichts der Fokussierung der Diskussion auf den Irak dringend nötig“.

Nach einem Besuch beim früheren afghanischen König Mohammed Sahir Schah wollte Fischer unter anderem mit Vertretern von Nichtregierungsorganisationen sowie mit dem UN-Sondergesandten für Afghanistan, Lakhdar Brahimi, sprechen.

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