: Bremische Kirche stärkt Kirchenasyl
Die Synode ist für die Unterstützung der Gesamtkirche – und schreibt einen Brief an Innensenator Kuno Böse
Das Parlament der Bremischen Evangelischen Kirche (BEK) hat sich für eine gesamtkirchliche Unterstützung in Fällen von Kirchenasyl ausgesprochen. Ein Ausschuss soll jetzt die Einzelheiten klären, beschloss die Mehrheit der rund 180 Delegierten am Mittwochabend bei der Herbstsitzung der Kirchensynode in den Vereinigten Anstalten der Inneren Mission „Friedehorst“.
Einzelne Gemeinden würden immer wieder um Kirchenasyl gebeten, ihre Kräfte seien allerdings erschöpft, hieß es zur Begründung. Das Parlament beauftragte die Kirchenleitung, den Bremer Innensenator Kuno Böse (CDU) in einem Brief zu bitten, sich für eine dauerhafte Bleiberechtsregelung geduldeter Asylsuchender einzusetzen.
Mit der geplanten Einführung des neuen Zuwanderungsgesetzes zum 1.Januar 2003 werde die Duldung abgeschafft, kritisierte Pastor Rolf Sänger-Diestelmeier. Ungeachtet ihrer teilweise bereits jahrelangen Integration drohe den Betroffenen, die in Gotteshäusern Zuflucht suchen, dann jederzeit die Abschiebung.
“Die Menschen, die über mehrere Jahre in Deutschland gelebt haben, müssen ein sicheres Aufenthaltsrecht erhalten und die Chance darauf, ihre Fähigkeiten voll zu entfalten“, betonte der Theologe.
Der Brief der Kirchenleitung soll Böse als derzeitigem Vorsitzenden der Innenministerkonferenz noch vor dem Herbsttreffen der Innenminister erreichen, die vom 4. bis 6. Dezember in Bremen stattfindet. In der BEK haben bisher sieben von 69 Gemeinden Schutzsuchenden Kirchenasyl gewährt.
epd
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