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US-Angriffe im Südirak

Bagdad spricht von Toten und Verletzten. Inspektoren der UNO informierten zwei irakische Fabriken vorab

WASHINGTON/BAGDAD dpa/afp ■ US-Flugzeuge haben nach amerikanischen Militärangaben gestern Luftabwehrstellungen im Süden des Iraks bombardiert. Es habe sich um eine Antwort auf feindliche Aktionen gegen westliche Flugzeuge in der nördlichen Flugverbotszone gehandelt, hieß es in einer Erklärung des Zentralkommandos in Florida. Nach irakischer Darstellung wurden keine militärischen, sondern zivile Ziele in der Hafenstadt Basra getroffen. Mindestens vier Menschen seien getötet und zehn weitere Zivilisten getötet worden.

Die UN-Waffeninspektoren im Irak räumten am Wochenende Vorwarnungen an irakische Fabriken bei ihren Kontrollen ein. Eine Fabrik wurde 24 Stunden zuvor über eine für Samstag geplante Visite informiert worden, wie UN-Sprecher Hiro Ueki in Bagdad sagte. Zuvor hatte er noch versichert, die Kontrollen würden entsprechend der UN-Resolution nicht angekündigt.

Die Kontrollen seien lediglich in zwei Fällen angekündigt worden, um die Arbeit der Kontrolleure zu erleichtern, versicherte Ueki am Samstag. In einem Fall sei die Überprüfung der Videoüberwachungsanlage angekündigt worden, in einem weiteren Fall die Beschlagnahmung eines Lufttestgeräts. Darüber hinaus blieben Einzelheiten geplanter Inspektionen weiterhin geheim. Ein irakischer Beamter hatte zuvor gegenüber Journalisten gesagt, er sei über die bevorstehende Inspektion eines Fabrikkomplexes bei Bagdad im Bilde gewesen.

Im Golfstaat Katar bereiten die US-Soldaten nach Angaben eines Sprechers das Manöver „Internal Look“ für rund tausend Militärangehörige vor. Auch der für die Golfregion zuständige Oberkommandierende Tommy Franks werde an der Übung teilnehmen. Die USA haben derzeit rund 62.000 Soldaten in der Region stationiert. In Katar stehen etwa 3.500 Mann.

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