piwik no script img

Passant vor U-Bahn geschubst

Ein 22-Jähriger schwer verletzt. 32-Jähriger wenig später festgenommen. Das Opfer und und der stark alkoholisierte Täter kannten sich vermutlich nicht. Motiv unklar

Ein 22-Jähriger ist in Neukölln von einem 2,08 Meter großen Mann vor die U-Bahn gestoßen worden. Das Opfer verlor bei dem Verbrechen auf dem U-Bahnhof Zwickauer Damm am Montagabend ein Bein und erlitt schwere Kopfverletzungen, teilte die Polizei mit. Der mutmaßliche Täter, ein 32-Jähriger, konnte am Dienstagmorgen auf demselben U-Bahnhof festgenommen werden. Nach Angaben der Mordkommission ist der Neuköllner bisher nicht geständig.

Das Opfer liegt nach einer Notoperation auf der Intensivstation. Er war nach Angaben der Polizei am Dienstagnachmittag nur noch „bedingt in Lebensgefahr“, für die Ermittler aber noch nicht ansprechbar.

Eine Zeugin hatte der Polizei den Tatverdächtigen als sehr groß beschrieben. Auf ihr vorgelegten Fotos erkannte sie schnell den 32-Jährigen wieder. Als er am Dienstagmorgen erneut auf den U-Bahnhof kam, wurde er festgenommen. Er war den Beamten wegen Rohheitstaten bereits bekannt. Nach ersten Ermittlungen kannten sich Täter und Opfer nicht. Der 32-Jährige soll zur Tatzeit erheblich unter Alkoholeinfluss gestanden haben. Er hatte im U-Bahnhof ständig auf den 22-Jährigen eingeredet, der darauf aber nicht reagierte. Dann ließ der Tatverdächtige nach Zeugenberichten zunächst von ihm ab, kam aber zurück, als der Zug der Linie 7 einfuhr, und stieß ihn auf die Gleise.

In Berlin wurden schon mehrfach Menschen Opfer von so genannten U-Bahn-Schubsern. Im August stieß ein 19-jähriger Liberianer eine 24-jährige Frau vor eine einfahrende U-Bahn an der Paradestraße. Die Frau erlitt schwere Kopfverletzungen. Der Täter wurde wenige Tage später gefasst. Im vergangenen Dezember stieß ein vermutlich psychisch kranker Mann einen 26-Jährigen auf die Gleise im U-Bahnhof Kurt-Schumacher-Platz. Das Opfer wurde lebensgefährlich verletzt. DPA

40.000 mal Danke!

40.000 Menschen beteiligen sich bei taz zahl ich – weil unabhängiger, kritischer Journalismus in diesen Zeiten gebraucht wird. Weil es die taz braucht. Dafür möchten wir uns herzlich bedanken! Ihre Solidarität sorgt dafür, dass taz.de für alle frei zugänglich bleibt. Denn wir verstehen Journalismus nicht nur als Ware, sondern als öffentliches Gut. Was uns besonders macht? Sie, unsere Leser*innen. Sie wissen: Zahlen muss niemand, aber guter Journalismus hat seinen Preis. Und immer mehr machen mit und entscheiden sich für eine freiwillige Unterstützung der taz! Dieser Schub trägt uns gemeinsam in die Zukunft. Wir suchen auch weiterhin Unterstützung: suchen wir auch weiterhin Ihre Unterstützung. Setzen auch Sie jetzt ein Zeichen für kritischen Journalismus – schon mit 5 Euro im Monat! Jetzt unterstützen