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Klimaschutz in der VerkehrspolitikDenkverbote für Experten

Verkehrsminister Scheuer kanzelt Ideen einer Arbeitsgruppe ab, die zu seiner Mobilitätskommission gehört. Die Mitglieder sind verärgert.

Beratungsresistent: Andreas Scheuer (CSU) will keine „überzogenen Gedankenspiele“ Foto: dpa

Berlin taz | Das Klimaschutzgesetz der Bundesregierung ist in Gefahr. In einem wesentlichen Politikfeld – dem Verkehr – wird die Vorbereitung des Gesetzes, das noch vor der Sommerpause verabschiedet werden soll, vom zuständigen Minister torpediert.

Seit vier Monaten arbeitet die Arbeitsgruppe Klimaschutz im Verkehr als Teil der „Nationalen Plattform Zukunft der Mobilität“. Sie bearbeitet einen harten Brocken, denn der Sektor hat als einziger seine Emissionen seit 1990 nicht senken können. Ursprünglich wollte die Gruppe Mitte Dezember Vorschläge vorlegen, vertagte sich aber wegen tiefer Differenzen zwischen den Mitgliedern aus Industrie, Gewerkschaften, Umwelt- und Verkehrsverbänden auf den Frühling.

Das Datum sei unwichtig, Hauptsache, es würden belastbare Vorschläge gemacht, die in das Klimaschutzgesetz einfließen könnten, hieß es damals aus der Kommission. In der Arbeitsgruppe würden die derzeit bekannten Ideen gesammelt und gegeneinander abgewogen.

Entsprechend verärgert ist der Geschäftsführer des Fahrradverbands ADFC, Burkhard Stork, über Berichte vom Wochenende über Tempolimits und höhere Steuern. „Die angeführten Maßnahmen stammen aus einem Arbeitspapier und sind zusammenhanglos und plakativ herausgezogen worden. Klar ist, dass ein Maßnahmenpaket für mehr Klimaschutz im Verkehr kräftige Investitionen in Rad- und Fußverkehr enthalten muss, sonst klappt die Vermeidung von überflüssigem Autoverkehr nicht. Das weiß die Kommission auch.“ Die Aufgabe sei groß, Denkverbote dürfe es nicht geben, sagte ein Mitglied der Arbeitsgemeinschaft.

„So ein Verhalten habe ich noch nie erlebt“

Genau die hat Verkehrsminister Andreas Scheuer jedoch am Wochenende in der Bild-Zeitung und gegenüber Nachrichtenagenturen ausgesprochen. „Wir wollen die wirklich spannenden Zukunftsthemen der Mobilität ausarbeiten – und nicht Zorn, Verärgerung oder Wohlstandsverlust in der Bevölkerung hervorrufen mit völlig überzogenen, realitätsfernen Gedankenspielen“, sagte der CSU-Politiker. Das SPD-geführte Bundesumweltministerium antwortet kühl, der Verkehrssektor müsse bis 2030 rund 40 Prozent Treibhausgas-Emissionen einsparen. „Wir erwarten dazu Vorschläge des Ministers in den nächsten Monaten“, sagt ein Sprecher.

„Die Frage ist, ob das Ministerium überhaupt noch eine Beratung wünscht“, sagt Dirk Flege von der Allianz pro Schiene, „und ob eine unabhängige Beratung möglich ist, wenn der Minister solch ungeheuerliche Äußerungen macht.“ Auch Dietmar Oeliger, der für den Naturschutzbund Nabu in der Arbeitsgruppe sitzt, ist schockiert. „So ein Verhalten habe ich noch nicht erlebt“, sagt er. Wie der Minister wolle die Kommission keinen „Zorn“ in der Bevölkerung auslösen, so Oeliger, „wir sind ja nicht blind, wir sehen, was in Frankreich passiert“. Daher enthielten Vorschläge einer Energiesteuer auch Maßnahmen, sie sozial abzufedern.

Die 52 Cent mehr Steuern pro Liter Sprit im Jahr 2030 etwa bezögen ein, dass die Fahrzeuge in elf Jahren deutlich weniger verbrauchen würden als heute. „Das schreiben die CO2-Grenzwerte den Herstellern vor“, sagt Oeliger. 2030 sei der Staat auf höhere Steuern angewiesen, „sonst brechen ihm wegen des geringeren Verbrauchs der Fahrzeugflotte die Einnahmen weg, um die Straßen zu unterhalten“.

Die Kommission habe einen klaren Auftrag, sagt Flege von der Allianz pro Schiene: „Wir sollen Vorschläge zum Klimaschutz im Verkehr machen.“ Dass dabei nicht alles so bleiben könne wie bisher und dass es Gewinner und Verlierer gebe, sei klar. Am kommenden Mittwoch trifft sich die Arbeitsgruppe das nächste Mal. Christian Hochfeld, Direktor des Think Tanks Agora Verkehrswende, meint: „Wir halten die Diskussion in der Arbeitsgruppe weiterhin für sinnvoll, um einen Weg zu finden, die Klimaschutzziele im Verkehr zu erreichen.“

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81 Kommentare

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  • 9G
    91672 (Profil gelöscht)

    Dieser Staat leistet sich also als einziger in Europa, als einer von 6 Staaten der 194 Staaten auf dieser Erde keine Geschwindigkeitsbegrenzung. Nicht aus wirtschaftlicher Not, sondern als Privileg für Freiheitsfanatiker, die für sich in Anspruch nehmen, alles tun zu dürfen, was ihnen Spaß macht. Selbst die nachgewiesene Enteignung der Gesundheit für anfällige Lebewesen und der Zukunft von ganzen Kindergenerationen reicht nicht, um diese Regierung zur Besinnung zu bringen.



    Irgendwann einmal wurden die Phosphate aus den Waschmitteln verboten, ein Katalysator verordnet, Asbest verboten, das Rauchen hier und dort, das Parken auf nicht erlaubten Flächen, demnächst die Ohrreiniger aus Holz gefertig, aber das mit Abstand Gefährlichste, das Rasen hat gottgleichen Rang bei CDU/CSU und SPD und FDP. Gewählt von wem wohl? Ja genau, von denen.



    Die Kinder in Deutschland bedanken sich ganz herzlich.

  • "Betroffene wären vor allem die Shareholder der Exportwirtschaft, also die Snobs,"

    Wenn sie mal die Personal- und Einkaufsaufwendungen der Exportwirtschaft mit den Gewinnausschüttungen vergleichen, stellen Sie relativ schnell fest, dass jene "Snobs" nur einen sehr geringen Teil derer ausmachen, die von der Konkurrenzfähigkeit der Exportwirtschaft leben.

    • @Normalo:

      Gibt es vielleicht eine hilfreiche Quellenangabe, damit man den Vergleich auch als Laie anstellen kann? Wäre ich dankbar für.

      • @Hampelstielz:

        Sie können es sich ausrechenn: Jeder Cent, den ein Industrieunternehmen NICHT als Gewinn oder an Steuern und Abgaben zahlt ausschüttet, landet am Ende in irgendeiner anderen Tasche. Wenn es Angestellte sind, dann zur Gänze, wenn es andere Unternehmen sind, dann wieder in Höhe der dortigen Personalkosten. Es bleiben selten mehr als 10% vom Umsatz wirklich auf Arbeitgeberseite hängen.

        • @Normalo:

          Du behauptest Dinge, deren Nachprüfung du nicht ermöglichen willst, sondern einfach als Tatsache in den Raum stellst. Ein knappes "Nein" auf meine Frage hätte es auch getan.

          • @Hampelstielz:

            Ich zeige logische Zusammenhänge auf, die auch ein Laie mit normaler Allgemeinbildung nachvollziehen kann. Wenn Sie lieber lesen als denken, steht Ihnen das natürlich frei. Aber machen Sie nicht mich dafür verantwortlich, Sie mit Lesestoff zu versorgen.

            • @Normalo:

              Eine Quellenangabe zu Wirtschaftskreisläufen ist schon notwendig, ansonsten könnte ich jetzt auch irgendeine Rechnung anstellen und behaupten, ich hätte recht. Dann hätte man das gute "nein - doch"- Gespräch und keinen Nutzen davon.

        • 6G
          64984 (Profil gelöscht)
          @Normalo:

          Sie vergessen all die "Ausgaben", die an andere "Unternehmen" gehen, die kein oder kaum Personal haben, zB. In Steueroasen oder Lizenzkosten in Niederlanden etc.

          • @64984 (Profil gelöscht):

            Waren schon eingerechnet ("wenn es andere Unternehmen sind, dann wieder in Höhe der dortigen Personalkosten"), und ja, es mag Unternehmen mit einer sehr geringen Personalkostenquote geben. Aber in der Regel liegt sie bei einem mehrfachen des ausgeschütteten Gewinns.

  • Wieso ist es denn ein "Denkverbot", wenn sich der zuständige Minister gegen Vorschläge der Kommission ausspricht? Das ist doch ein völlig normaler politischer Vorgang, ebenso wie der Umstand, dass die Bild-Zeitung reißerisch über den Inhalt des Arbeitspapiers berichtet hat. Die Kommissionsmitglieder müssen sich zudem keinen Wahlen stellen, die Regierungsmitglieder schon. Niemand hat der Kommission das Denken verboten. Aber eine kritikfreie Zone gibt es in der Politik nicht.

    Mal angenommen, in einer von der Bundesregierung eingesetzten Kommission gäbe es ein Arbeitspapier, in dem der Bau neuer Atomkraftwerke vorgeschlagen wird (natürlich ganz sicherer und mit ein paar Zuckerchen für die Umweltverbände, so wie hier mit der "sozialen Abfederung", die entweder kaum etwas bringt oder die Spritpreiserhöhung wirkungslos macht). Wie würde die taz darüber wohl berichten? Und würde die taz es dann als "Denkverbot" kritisieren, wenn der zuständige Minister erklärt, der Bau neuer Atomkraftwerke komme für ihn nicht in Frage? Wohl kaum.

  • Sie schreiben als Antwort auf den Kommentar von EBERTUS2: "Wenden Sie sich bitte an die entsprechenden Fachverbände und Unternehmen. Diese Frage ist längst beantwortet."

    Ist sie nicht. Nur weil Kapitalisten, die sich von der "Energiewende" Profit versprechen, und deren Lobbyverbände ("Fachverbände") behaupten, dass das alles funktionieren wird, muss es noch lange nicht so sein. Wenn es dunkel und windstill ist, werden ja jetzt schon Industrieanlagen abgeschaltet ( edition.faz.net/fa...600c9c37e8a8d9a2d/ ).

    • @Budzylein:

      War @KNORKEM.

  • 9G
    90857 (Profil gelöscht)

    "das wird jetzt durchgezogen" ...

    Klar, und mich betrifft es nur am Rande. Wohne öffentlich gut angebunden etwas außerhalb, fahre bei Bedarf eh' nur via ÖPNV in die nächste Stadt und werde ansonsten mit meinem Diesel (Euro4) wahrscheinlich noch lange von Fahrverboten verschont bleiben.

    Nur würde ich mir als technisch-rational denkender Mensch eben wünschen, dass die schlauen Kritiker von mindestens ebenso schlauen Befürwortern fundiert widerlegt werden; die schöne neue Welt auch real machbar ist.

    Nur wenn ich dann vernehme, dass von einer hochrangigen Grünen-Politikerin zum Thema Speichern verkündet wird, dass das Netz der Speicher sei, dann zweifle ich schon mal; eher weniger an mir ...

    Norwegen beispielsweise mit viel Wasserkraft, Gezeiten- und Pumpspeicherwerken kann das für seine, eher geringe Bevölkerungszahl darstellen.

    Aber wie soll das hierzulande funktionieren? Insbesondere im Winterhalbjahr? Wo es nach meinem Wissen auch schon mal länger kalt und dunkel sein soll. Ohne Gas, Kohle und Atomkraft?

    Bei Fraunhofer

    www.energy-charts.de/index_de.htm

    diese Verteilung über das gesamte Jahr einmal näher anschauen, ist durchaus erkenntnisreich.

    Entsprechende Antworten fehlen mir; nicht im Versuchsmaßstab, sondern in realen Größenordnungen.

    • 6G
      64984 (Profil gelöscht)
      @90857 (Profil gelöscht):

      Norwegen könnte 80TWH speichern. Das würde sogar für ganz Europa reichen, um über den Winter zu kommen. Technisch ist das kein Priblem. Man müsste nur die Leitungen nach Nirwegen bauen.



      Wenn man in Deutschland autark sein möchte, könnte man Lageenergiespeicger bauen. (S. Z.B. Heinle) Davon bräuchte man in Deutschland 8 Stück mit einem Durchmesser von jeweils 500m. Kosten von ein paar Cent/KWh .



      Und ansonsten gibt es noch eine Menge Ideen, die teilweise noch billiger sind.



      Der einzige Grund, warum die bisher noch nicht gebaut wurden, ist das die bei einem erneuerbaren Energieabteil von 30-40% zu selten gebraucht werden. Meistens ist es einfacher konventionelle Kraftwerke hochzufahren. Aber wenn der erneuerbare Anteil steigt, werden die von ganz alleine kommen. Weil es sich dann einfach lohnt.

    • @90857 (Profil gelöscht):

      Wenden Sie sich bitte an die entsprechenden Fachverbände und Unternehmen. Diese Frage ist längst beantwortet.



      Wenn Sie allgemein Angst haben vor Veränderung, bedenken Sie nicht den schlimmsten sondern immer nur den besten Fall und Sie werden überrascht sein, wie viel besser Veränderungsprozesse ablaufen und wahrgenommen werden.



      Die 'schöne, neue Welt' ist übrigens eine Dystopie.



      Die größten Verbraucher sind in Dland ja auch nicht die Bevölkerung und ihre Versorgung sondern die Exportwirtschaft.



      Energieengpässe könnte man nach dort zu 100% weitergeben. Betroffene wären vor allem die Shareholder der Exportwirtschaft, also die Snobs, die mit ihren SUVs und wissenschaftsfernen Klientelparteien das Klima auch maßgeblich beschädigt haben.

    • 4G
      4813 (Profil gelöscht)
      @90857 (Profil gelöscht):

      Elektromobilität ist effizienter, auch wenn Sie den von Ihnen benötigten Diesel im Kraftwerk zur Stromgewinnung verbrennen, werden sie mit ca. 2 L Diesel / 100 km fahren können. Inklusive Verlusten durch Stromleitung etc.

      Rechnen Sie es selber aus. Die Zahlen zum Energiegehalt des Diesels können Sie in guten Lexika nachlesen und der BMW i3 verbraucht 12 kWh / 100 km.

      Allerdings wird bis zu nennenswerten Energieverbräuchen der E-Mobile viel Erneuerbare Energie dazukommen.

      PS: Im ICE verbrauchen Sie äquivalent 3 L Öl pro Person und 100 km, nur dass die schon mit Strom fahren, der aus dem Netz kommt.

    • 9G
      90857 (Profil gelöscht)
      @90857 (Profil gelöscht):

      Ging an Wolf Haberer

  • Jeder Mensch hat halt seine Prioritäten. Und in Deutschland gibt es überproportional viele Menschen, deren Prioritäten irgendetwas mit technisch ausgereiften, schnellen Autos zu tun haben. Auch deshalb gibt es wahrscheinlich in keinem anderen Land einen so großen Teil der Bevölkerung, der direkt oder indirekt von Autos lebt, einen derartigen Wohlstand DUCH Autos.

    Dass sich an der Vorliebe für Autos mit Verbrennungsmotor etwas ändern muss, sei dabei unbestritten. Aber das lässt sich eben mit so einer Bevölkerung besser über positive Ansporne machen. Mit Vorschlägen, die den Wandel vornehmlich mit drastischen Einschränkung der Attraktivität von schönen, schnellen Autos bewirken wollen, stößt man hierzulande erstmal (zu) viele Menschen vor den Kopf. Die sehen auch nicht ein, warum ausgerechnet unser kleines, autoverrücktes Land den Vorreiter bei der automobilen Selbstkasteiung geben soll, und werden entsprechende Umerziehungesversuche daher bis auf Weiteres nicht goutieren (ergo Parteien, die das wollen, ihre Stimmen verweigern).

    Wenn ein CSU-Minister entsprechenden Hau-Ruck-Ideen eine Absage erteilt, ist das also grundsätzlich kein undemokratischer, nur mit persönlicher Verbohrtheit oder gar Korruption zu erklärender Reflex. Er spiegelt nur wieder, dass Demokratie eben NICHT heißt, dass die Mehrheit und deren politische Vertreter gefälligst zu wollen haben, was die selbsterklärten "Klügeren" für richtig halten.

    In der Demokratie muss man Mehrheiten GEWINNEN - und zwar mit den Mitteln, auf die diese Mehrheiten anspringen. Das sind leider in erschrecken wenigen Fällen gute, vorausschauende Argumente. Viel besser kommt, eine größere Möhre präsentieren zu können, als das, was bislang erreichbar ist. Das sollte also das primäre Ziel sein.

    • @Normalo:

      Volle Zustimmung. Danke für den Kommentar.

      Tesla hat es vorgemacht: Ein Auto mit wahnsinnig viel PS, hohem Statussympolwert, ökologisch unsinnig. Aber: Neue Technik muss über teure Autos eingeführt werden, damit sie in der Masse billiger wird. Zu erst muss die neu Technik aber akzeptiert werden. Die Autos, die zuvor Elektro waren, hatten alle eins gemeinsam. Sie waren an Häßlichkeit und fehlendem Fahrspaß nicht mehr zu überbieten. Diese Autos wollte keiner. Langsam kommen Automodelle, die Menschen auch fahren wollen und ökologisch sinnvoller als Tesla sind.

    • @Normalo:

      "Umerziehungesversuche"? Aja. Wären hohe Bahnpreise, keine CO2-Steuer, niedrige KFZ-Steuer, Ausbau der Straßen ... nicht auch "Umerziehungsversuche" - bloß umgekehrt: für das Autofahren? ;)

      • @Uranus:

        Dass es Werbung für Schokolade gibt, heißt nicht, dass man Menschen großartig erziehen müsste, damit sie gerne Schokolade essen.



        Will sagen: Es kommt auf den Boden an, auf den eine Förderung fällt. Manche Sachen kann man anpreisen und verbilligen, so viel man will, sie kommen nicht an. Für andere ist die Hilfe nicht nur willkommen, die Leute nehmen zusätzlich noch Opfer auf sich, um sie zu genießen. Autofahren z. B. ist ja objektiv nicht billig.

      • @Uranus:

        Letzteres könnte auch bloß "Erziehungsversuche" genannt werden. Mir fällt da noch ein: Autowerbung, Autofahren als Sport ...

    • 6G
      61321 (Profil gelöscht)
      @Normalo:

      Demokratie und Ökologie vertragen sich halt nur teilweise. Überall wo der Mensch gezwungen war, mit begrenzten Ressourcen schonend umzugehen, wurden Entscheidungen über deren Nutzung gerade nicht im modernen demokratischen Sinn entschieden. Es gab Gebote, Verbote und Tabus und wer sich nicht dran hielt, hatte drastische Sanktionen zu erwarten, weil mit Fehlverhalten immer die anderen der jeweiligen Gruppe und nachfolgende Generationen mitgefährdet waren.



      Wenn Sie also noch ein paar Hunderttausende Jahre Evolution abwarten wollen, bis entsprechende Großhirnzentren des Menschen allmählich an seine überragenden technischen Fähigkeiten bei Nutzung der Ressourcen angepasst sind und irrationales Verhalten durch rationales ersetzt wird, würde ich sagen - wir sind vorher schon längst verschwunden.

      • @61321 (Profil gelöscht):

        Mein Argument ging dahin, bei der Lösungsfindung mehr Rücksicht darauf zu nehmen, dass man für die Lösungen ja auch - natürlich bei den Menschen von HEUTE, nicht in hunderttausend Jahren - Mehrhheiten gewinnen muss.

        Ich frage mal umgekehrt: Wie soll's DENN gehen?

        Meine Argumente basieren auf den fundamentalen Funtkionsstrukturen der repräsentativen Demokratie, in der wir leben, sind also recht zwingend mit dieser Staatsform verbunden. Wollen Sie jetzt die Demokratie durch eine Ökodiktatur ersetzen, die das "Richtige" tut und sich nicht um Wahlergebnisse und andersdenkende Mehrheiten kümmert? Glauben Sie ernstahft, das geht lange genug gut, um die Welt zu retten?

        • 6G
          61321 (Profil gelöscht)
          @Normalo:

          Nachdem ich jetzt so allmählich an die 50 Jahre sinnlose und nirgendwo hin führende Diskussion um Tempolimit auf Deutschlands Straßen mit verfolgt habe (um dieses eine griffige Beispiel noch mal willkürlich aufzugreifen), würde ich sagen: Es geht nicht. Dies ist definitiv kein Weg, um zu objektiv vernünftigen Entscheidungen zu kommen. Ob das objektiv Vernünftige, in diesem einen Fall (Tempolimit) ist das Richtige ohne große Schwierigkeiten einfach auszumachen, eine Chance hat, hängt vom Zufall, vom Zeitgeist und von der Wirkmächtigkeit archaischer realer oder eingebildeter Bedürfnisse der Menschen und eingebildeter und aus ganz bestimmten (niederen) Gründen vorgeschobene Sachzwänge ab. Sie wollen all dies, wie gewohnt, bei überlebenswichtigen Fragen als höher und nobler einstufen, als die Unterwerfung unter Zwänge. Das ist demokratisch, das ist nett. Das ist in der Konsequenz und in the long run tödlich.



          Nein, ich weiß auch keine Lösung außer vielleicht einer, einer sehr schwierigen und sehr komplexen: Die Gesellschaften dieser Welt sollten freiwillige Verhaltens-Codices und teilweise auch Verzichtserklärungen in ihre Verfassungen aufnehmen, damit sie, und die daraus abgeleiteten Gesetze eben nicht mehr schwankenden demokratischen und für das Gemeinwohl schädlichen Entscheidungsprozessen unterworfen sind

          • @61321 (Profil gelöscht):

            "Die Gesellschaften dieser Welt sollten freiwillige Verhaltens-Codices und teilweise auch Verzichtserklärungen in ihre Verfassungen aufnehmen, damit..."

            Meinen Sie sowas wie das hier:

            "Der Staat schützt auch in Verantwortung für die künftigen Generationen die natürlichen Lebensgrundlagen und die Tiere im Rahmen der verfassungsmäßigen Ordnung durch die Gesetzgebung und nach Maßgabe von Gesetz und Recht durch die vollziehende Gewalt und die Rechtsprechung." (Art. 20a GG, gibt's seit 2002)

            Super Sache und wahrscheinlich im einen oder grünen Hinterkopf immer noch zur großen, generationenübergreifenden Leistung von Rot-Grün verklärt. Aber an der Demokratie kommen Sie damit nicht vorbei. Die Lösung muss nach vorne gehen: "Tempolimit? Pah! Gilt nicht für Brennstoffzellen-Autos!" Was meinen Sie, wie schnell man damit so eine Technologie unter die Leute bekommt...

            Sie dürfen in ihrer ganzen Verachtung für die Dummheit des eitlen, egoistischen Pöbels (so liest sich das Traktat oben jedenfalls) nicht übersehen, dass den Leuten ihre Freiheit etwas WERT ist. Hinterfragen Sie nicht den ethischen Wert der Motivation dafür, hinterfragen Sie Lösungen, die dieses Potenzial liegenlassen und stattdessen GEGEN die Freiheiten kämpfen!

            • 6G
              61321 (Profil gelöscht)
              @Normalo:

              @NORMALO I



              Das, was Sie oben zitieren (Art. 20a GG) ist als Absichtserklärung nichts als ein allererster Anfang dessen was nötig wäre und selbstverständlich begrüßenswert. Zu ökologischem Handeln sind Sie durch solch eine erste Wishi-washi-Formel vorerst noch überhaupt nicht hingeführt, geschweige denn genötigt. Das ist Ihnen sicherlich klar.



              Bevor Sie sich über Politik Gedanken machen: die Diskussion über den Menschen und menschliches Handeln sollten Sie zunächst aus etwas größerer Distanz zum Objekt führen. Der Mensch ist "dumm", daran gibt es überhaupt keinen Zweifel. Was für irrationale Wesen wir sind, zeigt Ihnen jeder Psychologe oder Verhaltens-Ökologe im Handumdrehen an ein paar Beispielen. Wertende Ausdrücke wie etwa "Pöbel" haben hierbei erst mal gar nichts zu suchen.

              • 6G
                61321 (Profil gelöscht)
                @61321 (Profil gelöscht):

                @NORMALO II



                Der Mensch war Jahrmillionen Jahre (wie alle anderen existierenden Lebewesen) sehr gut angepasst an die Bedingungen, unter denen er evolvierte. Änderungen der Randbedingungen in der Natur einerseits und Fehler im Verhalten des Menschen andererseits, bestimmten in dieser Zeit das Selektionsgeschehen, die wiederum die Anpassung ständig voran trieb. Fehler im Handeln, auch was die Ökologie im hier diskutierten Sinn angeht, wurden bestraft. Es betraf aber über Millionen Jahre Einzelindividuen und vergleichsweise kleine Gruppen.



                Erst mit dem Advent der Technik hat sich die Situation grundlegend geändert. Unser Erfolg verändert den Planeten. Das geht alles schneller, als wir es überhaupt messen können. Selbst den Luxus, über Messergebnisse wohlfeil zu streiten, erlauben wir uns, damit wertvolle Zeit verlierend.



                Was Sie mit Taschenspielertricks, wie ein Tempolimit für Verbrenner, nicht aber für Brennstoffzellen-Autos (für die man sich wohl eh nicht entscheiden wird) wollen, ist schon klar. Damit geben Sie selbst zu erkennen, dass Sie von der Beschränktheit der Einsichtsfähigkeit des Menschen überzeugt sind, denn kein Tempolimit für die zweite Gruppe macht natürlich nicht wirklich Sinn. Dennoch würde für Sie der eingeschränkte Nutzen einer solchen Regelung den Appell an das was ich archaische Bedürfnisse nenne, rechtfertigen.



                Ich halte das für den falschen Weg. Selbstbetrug machen wir bereits im Großmaßstab, in dem v.a. wir Bewohner der Insustriestaaten erfolgreich und dauerhaft die Folgen unseres unseres Tuns weitestgehend von morgens bis abends verdrängen. Es ist kein Bedarf an neuen psychologischen Spielereien, im Tausch für minimale Verbesserungen.

                • @61321 (Profil gelöscht):

                  Fur mich ist eine begrenzt wirksame Regel (und was ist daran begrenzt, wenn es dazu führt, dass Menschen einigermaßen freiwillig auf ein klimafreundlichere Technologie umsteigen?) besser als eine, die den demokratischen Prozess nicht übersteht. Wir können uns ewig darüber ausbreiten, wie irrational wesentliche Teile der Menschheit agieren, wir können sie nicht auswechseln.

                  Wenn also Ihre einzige Lösung ist, die Menschen in ein Ihrer Ansicht nach vernünftiges Regelwerk zu pressen, frage ich Sie, wo dazu die Entscheidungs- und Durchsetzungskraft kommen soll, wenn nicht von den Menschen selbst. Die halten Sie ja - nicht ganz zu unrecht - für unwillig dazu.

                  Ich bin halt Demokrat, mit allen Konsequenzen, die auch die manifeste Unvollkommenheit des demokratischen Entscheidungsprozesses nach sich zieht. Für mich ist die Bevormundung der Mehrheit durch eine vermeintlich vernünftigere Minderheit weder praktikabler noch letztlich wohltätiger. Zum Einen ist nämlich des Menschen Glück völlig subjektiv und daher nicht von außen zu definieren. Zum Anderen bin ich mir auch der charakterlichen Fehlbarkeit Jener bewusst, die mit dem Anspruch antreten, besser zu wissen, was für "die Menschen" gut ist, als diese selbst.

                  Also nehme ich lieber, was an positiver Entwicklung demokratisch darstellbar ist, als vom großen Wurf zu träumen, den "man" ja nur machen müsste - ohne zu wissen wer "man" denn realistisch sein soll.

                  • 6G
                    61321 (Profil gelöscht)
                    @Normalo:

                    Ich respektiere selbstverständlich Ihre Haltung. Vor 30 Jahren habe ich genauso geredet und war noch recht zuversichtlich. Und hätten wir uns vor hundert Jahren unterhalten, wäre ich vollst Optimismus gewesen, was die Zukunft angeht.



                    Wir unterscheiden uns mutmaßlich in einem: Ich schätze die gegenwärtige Situation, was den Zustand der Biosphäre angeht, als höchst dramatisch und als mutmaßlich irreversibel geschädigt an, mit einem kleinen Zeitfenster, daran noch was zu drehen. Es waren bis heute selbstverständlich nicht nur, aber unterm Strich überwiegend demokratische Regime und Gesellschaften, die für diesen Zustand "verantwortlich" sind. Ob die pure Demokratie weiterhin der nobleste Rahmen ist für unsere Dummheiten, möglicherweise sogar derjenige, der als einziger potentiell die Chance zu Vernunft und Umkehr und klugem Handeln gewährleistet, meine Zweifel waren nie größer.

                    • @61321 (Profil gelöscht):

                      Ich verstehe umgekehrt den Wunsch, in Notfällen das Volk einfach mal überstimmen zu können - sowas wie den ursprünglichen "dictator" der römischen Republik. Aber das ist in der neuzeitlichen Vergangenheit immer deutlich schneller schief gegangen als bei den alten Römern, und wenn Sie die vermeintlichen "Evolutionen" aus dem Kapitalismus beschauen, haben die ökologisch auch an keiner Stelle irgendwelche Wunder vollbracht. Vielmehr ist der geringere ökologische Fußabdruck nicht-demokratischer Staaten - wo es ihn gibt - eher der weniger entwickelten Wirtschaft geschuldet. daas aber ist ein Rad, das man nicht einfach zurückdrehen kann.

                      Von daher ist es nicht unbedingt Optimismus, der mich zur Demokratie halten lässt, sondern eher das noch viel tiefere Misstrauen gegenüber den Alternativen.

    • 8G
      87233 (Profil gelöscht)
      @Normalo:

      Danke Normalo,

      Ihr Objektive Beitrag ist m.E. sehr gut.

    • 9G
      91672 (Profil gelöscht)
      @Normalo:

      Ihre große und übergeordnete Sicht der Politik zeigt aber, daß die Politik sehenden Auges, nur um ihrer Mehrheiten willen, die Erde in eine vielleicht schon nicht mehr reparierbare Erde verwandeln. Und zwar um die FREIHEIT der jetzigen Generation zu sichern, die diese gleichen Leute bereits in 20 Jahren nicht mehr leben können, die Kinder dieser Leute sowieso nicht mehr, und die süßen Enkel werden an der gelebten FREIHEIT der Großväter einfach sterben.



      Eine geradezu irre und vollständig verantwortungslose Generation von politisch Verantwortlichen.

      • @91672 (Profil gelöscht):

        Die Formulierung "nur um ihrer Mehrheiten willen," lässt eine gewisse Geringschätzung für diese Mehrheiten durchblicken. Tatsächlich sind aber sie es, die effektiv in einer Demokratie bestimmen, was "richtige" und was "falsche" Politik ist. Alles andere wäre jene Aristokratie der Besserwissenden, bei der das Volk nur aller vier Jahre mal zum Applaudieren an die Urne darf, gegen die die Populisten vorgeben zu kämpfen. Tatsächlich zeigt sich genau an der Unvernunft mehrheitsfähigen politischen Handelns, dass das Volk sehr wohl immer noch die Macht hat (sie nur nicht immer weise nutzt).

        Meine große Sicht der Dinge soll also vor allem Eines zeigen: Die "politisch Verantwortlichen" unserer Zeit, die solche Veränderungen nicht wollen, finden Sie, indem Sie einfach nur vor die Tür gehen. Da laufen diese Verantwortlichen zu Millionen herum. Und solange die keine Veränderung wollen, werden auch ihre politischen Vertreter allenfalls das an politischer Änderung umsetzen, was ihre Wähler nicht nennenswert stört. Daher stammt dann auch die Anregung, nach ATTRAKTIVEN Lösungen zu suchen, auch wenn die vielleicht weniger radikal fortschrittlich sind.

        Funktionierende Demokratien tendieren zur Mäßigung - genau das lässt sie funktionieren. Aber damit geht halt auch eine gewisse Trägheit daher, die man in politischen Lösungsansätzen dringend beachten sollte.

        • 7G
          76530 (Profil gelöscht)
          @Normalo:

          You made my day: "Aristokratie der Besserwissenden". Wow! Das ist es. Merci vielmals.

          Was ich nur noch nicht verstanden habe (die Vergreißung lässt grüßen!): die von Ihnen beschriebene A. d. B. ist doch die der demokratischen Realität? Pack' I ni.

          Bei der Suche nach ATTRAKTIVEN Lösungen bin ich übrigens sofort dabei. Dummerweise verfüge ich zwar auf sprachlicher Ebene über eine gewisse Größe, bin aber nicht Technik-affin. Ein Schöngeist eben.

          Anderenfalls hätte ich meine Gaben längst in den Dienst der Allgemeinheit gestellt. Auch bei einem 'Radikalen' gibt es durchaus gemäßigte Anteile. ;-)

          Maß oder Balance ist immer gut. Wenn ich mir die Welt anschaue, sehe ich jedoch keineS. In diesem Fall könnten wir sofort unsere hässlichen Streitpunkte ad acta legen. Und ich würde als Erstes zu einem Schweigeseminar ins Kloster gehen.

          • @76530 (Profil gelöscht):

            Zur "AdB": Nein, die gibt es nicht, auch wenn's immer wieder beschriehen wird. Die Grünen gestehen es sich nicht ein, aber sie lechzen danach, und die Dunkel-/Knallroten wie Tiefschwarzen hätten sie auch gerne. Das Wunschmodell der Blaubraunen würde ich eher als eine "Aristokratie der Lautesten" beschreiben.

            Die Realität dagegen ist in meinen Augen eher eine (derzeit etwas verwöhnt-nachlässige, aber echte) Herrschaft des Volkes in seiner ganzen Vielfalt - beeinflusst, aber nicht beherrscht, von zahllosen mehr oder minder besserwissenden Einflüsterern, bei denen sich der Einzelne aussuchen kann, WELCHES Eingeflüster ihm am besten in den Kram passt. Dieses kann jener Einzelne dann als heilige Wahrheit preisen und sich im Gegenzug von ANDEREN besserwissenden Einflüstererern und deren Followern als armer, manipulierter Lemming bemitleiden lassen, dessen Meinung man besser nicht berücksichtigen sollte. Am Ende haben aber Alle genau eine Stimme und müssen auch selbst und eigenverantwortlich entscheiden, was sie mit der anstellen. (Sorry, kürzer ging's nicht).

            Was die attraktiveren Lösungen betrifft: Die muss man als Laie sicher nicht persönlich liefern, darf und sollte sie aber von eingesetzten Expertenkommissionen einfordern - gerade wenn man der zuständige Minister ist. Für "Klingt ökologisch und fiskalisch total sinnvoll, will aber absehbar keiner." sollte dagegen niemand ministerialen Applaus erwarten.

            Es war ja wohl auch gar nicht sooo ernst gemeint, was Deutschlands zweitangesehendste Zeitungsredaktion da als aus der Kommission stammenden Scoop herausposaunt hat. Aber auf so einen BILD-Titel muss ein CSU-Minister reagieren, sonst verfolgt ihn das wie AKK ihr Inzest/Polygamie-Vergleich zur Homoehe. Den unvermeidlichen Shitstorm aus der linken Ecke nimmt er dafür lieber in Kauf. Die sich jetzt über ihn aufregen und von "Denkverboten" phantasieren, würden ihn eh nie wählen...

      • 7G
        76530 (Profil gelöscht)
        @91672 (Profil gelöscht):

        Sie bringen es auf den Punkt: Freiheit ohne VERANTWORTUNG ist keine Freiheit, sondern (Moderation bitte wegschauen) nichts als ein gigantischer Scheiß. Eben verantwortungLOS.

    • 7G
      76530 (Profil gelöscht)
      @Normalo:

      Mein Fazit zum Tage: als Erklärbär sind Sie - wie meist - Spitze, als großer Veränderer eher untauglich. Wären Sie ein Auto, so eher ein AutoSTABIL als ein AutoMOBIL. (Ist nur geklaut ...)

      Als verhinderter Deutschlehrer zum letzten Absatz: holpriger Stil. Denn das Sie die größere Möhre gutheißen, traue ich selbst Ihnen nicht zu.

      In diesem Sinne wünsche ich guten Genuss bei der täglichen Inhalation der Schadstoffe.

      • @76530 (Profil gelöscht):

        Gerade wenn Veränderung nottut, bedarf es einer überlegten Herangehensweise, wie man sie nicht nur skizziert, sondern auch praktikabel macht. Per ordre mufti gegen den Mainstream funktioniert nämlich in einer Demokratie nur ausgesprochen wenig.

        Es ist daher ein wenig billig, den zweiten Aspekt einfach auszublenden und Jenen, die sich mit ihm befassen, pauschal Verhinderungstendenzen vorzuwerfen. Hervorragend theorietisierte "Lösungen", die aufgrund ihrer Radikalität oder falschen Vermarktung keine Märkte oder Mehrheiten finden, sind noch deutlich wirksamere Mittel zur Erhaltung des Status Quo. Das hören die Helden des kategorischen Imperatives nur meist sehr ungern.

        Was die größere Möhre betrifft: Warum nicht? Sie muss halt "Bio" sein, dann spricht nichts dagegen. Beispiel: Wenn Sie einen PS-Freak in ein batterie- oder auch wasserstoffbetriebenes E-Mobil setzen und einfach mal voll von 0 auf 150 beschleunigen, dann hat der schon ein Argument weniger, sich danach wieder für einen Verbrenner zu entscheiden. Es bleiben aber für viele Menschen noch weitere Argumente übrig, derer man sich auch annehmen muss.

        Tut man das, hat das Resultat deutlich mehr Chancen, realisiert zu werden, als der ewige Versuch, dem Rest der Welt die eigene Vorstellung von "vernünftig" und "wünschenswert" in den Schädel zu hämmern. Damit beißen Sie nämlich witgehend auf Granit; bzw. Sie treffen auf uneigeschränkte Zustimmung, die nur in dem Moment vergessen ist, wo die Konsequenzen den Einsichtigen selbst treffen.

  • Ach, unser Andy. Zitieren wir doch mal aus seiner Doktorarbeit an der Uni Prag:



    "Ein Gespräch, das Bürgerinnen und Bürger suchen, das diesen jedoch auch zugemutet werden kann. Nicht die Bürgerinnen und Bürger sind von der Partei gewissermaßen abzuholen.“



    Noch Fragen????

    • 7G
      76530 (Profil gelöscht)
      @Lapa:

      Herr Andreas B. Scheuer (Wortspiele habe ich mir zuvor verboten) hat in Prag promoviert? Erst dieser so genannte Blutmond - und dann das. Das gibt mir den Rest für diesen Tag.

      • 7G
        76530 (Profil gelöscht)
        @76530 (Profil gelöscht):

        Gerade habe ich mir selbst meine Frage beantwortet.

        Wikipedia spricht von dem 'kleinen Doktorgrad'. Also: der kleine Doktor.

        Passt scho. Wie auch Passau, die Stadt der Überschwemmungen. Scheuer überschwemmt auch - mit sicherem Auftreten bei völliger Ahnungslosigkeit. Das aber äußerlich sehr gepflegt.

  • 9G
    97088 (Profil gelöscht)

    Schon wieder wird der arme Minister Scheuer geschlagen. Dieses Mal von den Verkehrsbesserwissern. Das ist gemein! Der Scheuer gibt doch sein Bestes! Mehr geht nicht. Ehrlich! Und er muss doch im Auge behalten, dass besonders die CSU und vielleicht auch die CDU von der „Mitte“ immer schön weiter gewählt werden. Und die Mitte, dass sind die „Freie Fahrt für freie Bürger“-Wähler, die dazu demografisch auch noch die „Alten“ sind. Die, die Kurzstrecken eben mit dem SUV fahren wollen (zu Fuß zum Arzt geht ja gar nicht!), die am Samstag in die Waschstrasse müssen (wie der Wagen wieder aussieht!) und die, die auch am Wanderparkplatz direkt vor der Schranke stehen müssen, weil die Beine nicht so wollen.



    Und verkehrspolitisch gibt es für Herrn Scheuer sicher dringendere Probleme: Die Umwelt- und Kraftfahrtbundesämter im Zaum halten, einheitliche europäische Höchstgeschwindigkeiten auf Autobahnen verhindern, Steuereinbrüche bei der Treibstoffsteuer vermeiden undüberhaupt so tun, als wisse man Bescheid.

    • 7G
      76530 (Profil gelöscht)
      @97088 (Profil gelöscht):

      Ich neige auch dazu, Herrn Sch. in seinen Kompetenzen nicht zu überschätzen. Nicht ohne Grund (näheres ist nachzulesen unter: Das Peter-Prinzip) ist er Minister. Die relevanten Arbeiten machen doch wie auch in anderen Ressorts eh die Staatssekretäre. Die müssen nur aufpassen, dass er nicht allzuviel Porzellan kaputtschlägt.

    • @97088 (Profil gelöscht):

      dafür ein ++

    • @97088 (Profil gelöscht):

      kl. Reminiszenz an ahl Hesse - an die



      Otto-Fleck-Schneise - Ffm!;) “vorSUV"

      “Mit 50 PS an die Startblöcke!" - ja ja!



      War mal 'ne Streitschrift des DSB - doch doch! In den Hochzeiten der Vertrimmten Nation (remember - dieses frühdebile Kerlchen mit der Knautschnase in kurze schwarze Wichs - öh Büx.;(

      Ja - das waren noch Zeiten - als die bei Kreta & Monte Cassino grad noch davon gekommenen (“bei Adolf!") - Fallschirmjäger* Gieseler/DSB/Tröger/NOK - den Sport auf TrimmTrab bringen wollten.



      (=Versicherungstuning - vor allem!;(



      &



      Der Porsche 911 T 2.4 - schlappe 131 PS auf die Kette kriegte - 'n Kleinwaare*¡* Gelle.

      unterm----



      *(& eben nicht nur beim Spiegel Conny Ahlers /remember München 1972;(



      www.zeit.de/1972/3...en/komplettansicht



      “„Es war eine genau geplante, wenn Sie so wollen, militärische Aktion und Operation.“

      Conrad Ahlers

      „Wir leben im Krieg – wir haben es bislang nur nicht wahrhaben wollen.“

      Franz Josef Strauß

      „Wer sich vor den Fernsehzuschauern als Held, Generalfeldmarschall und bereitstehender Ersatzgeisel aufspielt, darf nicht, wenn es ernst wird, nur noch in volle Deckung gehen.“

      Peter Boenisch" (aka Sudelpepe(;

      & Däh!



      “Die vertrimmte Nation oder Sport in rechter Gesellschaft. Autor: Richter, Jörg. Verlag: rororo. Stadt: Reinbek."



      & “Fit für die Liebe"



      Millionen Bundesbürger hängen am Reck – Wem hilft die Trimm – dich – Aktion?



      www.zeit.de/1972/20/fit-fuer-die-liebe



      &



      m.spiegel.de/spieg...nt/d-41739258.html

      • 7G
        76530 (Profil gelöscht)
        @Lowandorder:

        Eine kurze Erwiderung in mathematischer Form: Siedler ungleich Leiberg.

        • @76530 (Profil gelöscht):

          Das hab ich trübe Tasse kurz vor - ab.



          Ooch jemerkt - wa.



          Deswege fehlt “ahl Hessebub“



          Aber die PS - Zahlen stimmen. Gelle.

          (unterm—-btw -;)



          “de Kinna’waa’re“ -;)) klassisch für -



          Versteckter Dissens & 155 BGB;) servíce

          • 7G
            76530 (Profil gelöscht)
            @Lowandorder:

            Hätte mir auch passieren können. Nobody is perfect. ;-)

  • kurz - B‘ Scheuert.

    unterm——Ok Ok —;((



    Schon alt - ich weiß - wie sei - Kopf&konzeptlos. Normal.

    Na Mahlzeit

  • Pferdestationen, Fahrräder, Rikschas, Busse, leichte Fahrzeuge, Gepäckdienste, effiziente Fernbahnen - alles, was insgesamt einen geringeren Fußabdruck hat, selbstverständlich! Wenn man Heu und Hafer für die Pferde aus Argentinien einfliegt, eher nicht.

  • CO2, das E-Autos im Kraftwerk erzeugen, werden dem Mobilitätssektor nicht zugeschlagen. Auf einer solchen Augenauswischerei darf man keinen industriellen Paradigmenwechsel einleiten. Dass der Verkehr mit Windkraft betrieben wird, ist weder rechnerisch noch praktisch möglich. Der Staat begeht hier Betrug.

    • @EricB:

      ...die CO2-Emissionen vom Bohrloch bis zum fertigen Liter Kraftstoff an der Zapfsäule aber auch nicht...sollte fairerweise erwähnt werden.

    • @EricB:

      Kurze Rechnung zu Ihrer falschen Aussage:

      Es gibt 45.000.000 Autos in Deutschland.



      Jedes fährt durchschnittlich 12.000km im Jahr.

      Rechnung für ein Auto:



      Verbrauch inkl Ladeverluste 20kWh/100 km, also benötigt ein Auto im Jahr auf 12.000km = 2400kWh

      2400kWh x 45.000.000 = 108.000.000.000 kWh = 108 TWh (Terawattstunden)

      Und nun vergleichen wir:

      Laut Umweltbundesamt wurden 2016 insgesamt 516 TWh verbraucht.

      Quelle: umweltbundesamt.de/sit…pdf

      Ergebnis:

      Der Stromverbrauch würde also um weniger als 20% steigen, wenn alle PKW elektrisch fahren würden.



      Laut Umweltbundesamt betrug 2017 der Anteil der erneuerbaren Energie 36% im Bereich Strom.

      Quelle: umweltbundesamt.de/the…len

      Also könnten schon heute 45Millionen PKW mit erneuerbarer Energie fahren!

      • 9G
        90857 (Profil gelöscht)
        @Silvio:

        "Also könnten schon heute 45Millionen PKW mit erneuerbarer Energie fahren!"

        Im Sommerhalbjahr vielleicht ...

        Und im Winterhalbjahr machen die Pause ...

        Wie gleich mal "retten" wir den im Sommer überschüssig erzeugten Strom in das Winterhalbjahr?

        In toto, nicht im Experimentiermaßstab!

      • @Silvio:

        Die Rechnung sieht aber bei allen KFZ vom Mofa bis zum Sattelschlepper ganz anders aus: es fehlen 710 TWH !

  • 9G
    90857 (Profil gelöscht)

    Was die Geschwindigkeitsbegrenzung betrifft, so gehe ich konform mit den Vorschlägen. Weniger wegen den wohl eher minimalen Effekten auf Klima und Verbrauch, denn denjenigen einer sicheren, entspannteren Fahrkultur;

    in den Ländern um D herum gern genossen.

    Andererseits würde ich die Förderung des e-mobilen Individualverkehrs nicht erhöhen, im Gegenteil: sofort einstellen.

    Absehbar wird diese Spielzeugtechnik hierzulande kaum ernsthaft und gar massentauglich umsetzbar sein.

    1. Wegen der hierzulande auf absehbare Zeit fehlenden Speichermöglichkeiten des im Sommerhalbjahr überschüssig erzeugten Stromes aus erneuerbaren Energien wird man im Winterhalbjahr, sprich im Durchschnitt des Jahres weiterhin zu rund 50 Prozent "dreckigen" Strom erzeugen (müssen). Darf sich beim "sauber" veerbrauchen aber gut fühlen ...

    2. Ganz im Gegensatz zu Norwegen beispielsweise wohnt man hierzulande überwiegend zu Miete, oft in größeren Häusern und zugeparkten Straßen dazwischen. Eine Ladeinfrastruktur, die dies adressieren kann, ist absehbar ebenfalls nicht in Sicht.

    3. Und schlußendlich ist das Problem der Rohstoffe (Akkuproduktion) selbst bei den momentan nachgefragten kleinen Mengen ohne Sklaven- und Kinderarbeit, ohne anhaltende Ausbeutung armer Länder kaum zu lösen; dürfte bei (hoffentlich) nie nachgefragten größeren Mengen an äußerst endlichen Ressourcen neue Rohstoffkriege beinahe zwangsläufig machen.

    • @90857 (Profil gelöscht):

      Zu 1: Ja, die mangelnden Speichermöglichkeiten bei saisonalen Schwankungen der erneuerbaren Energien machen mir auch Sorgen...aber hocheffiziente Erdgas-GuD-Heizkraftwerke könnten hier in den kritischen Wintermonaten eine gute Übergangslösung sein.



      Zu 2: Für das öffentliche Laden über Nacht wären kleine Ladesäulen mit geringerer Ladeleistung pro Parkplatz denkbar, etwa von der Größe früherer Parkuhren und auch gleich deren Funktion übernehmend.



      Zu 3: Weniger Autoverkehr und effizientere sowie leichtere Fahrzeuge sind natürlich in jedem Fall sinnvoll...an Rohstoffen für die Elektrotechnik ist aber prinzipiell kein Mangel, so etwa bei der Lithiumgewinnung aus Meerwasser. Seltene Erden sind so selten nicht (gibt’s auch im Erzgebirge) und ja, manche Edelmetalle aus z.B. dem Kongo werden momentan nur in menschenverachtender Weise gefördert...aber das darf so natürlich nicht bleiben, echtes Fairtrade ist hier gefordert sowie politische Reformen in diesen Krisengebieten. In den Abgaskatalysatoren der herkömmlichen Verbrennungsantriebe werden nämlich leider auch Edelmetalle wie Gold oder Platin benötigt, das ist also ein grundsätzliches Problem.

      • 9G
        90857 (Profil gelöscht)
        @Saile:

        Zu 2: ...

        Genau das ist ja Teil dieser Spielzeugtechnik:

        Lauter "neue" Parkuhren (nebst deren nötiger Infrastruktur) in den eh' zugeparkten Straßen. Lauter Kabel, die kreuz und quer hin und her gezogen werden (müssen).

        Aus gewisser Hilflosigkeit geboren, weil selbst relativ kurze Reichweiten nur mit langen, langen Ladezeiten "aufgetankt" werden können.

        Sog. Schnellladen geht etwas schneller, statt sechs bis acht Stunden nur noch ein bis zwei für bestenfalls 300km

        -im Winter, bei Dunkelheit, bei Kälte, bei Eis und Schnee etc.-

        aber Schnellladen -und das wird gern verschwiegen- veringert die Anzahl der möglichen Ladezyklen deutlich.

        Dahingehend belastbare Untersuchungen zu den spazieren gefahrenen Akkus sind mir nicht bekannt.

        • 6G
          61321 (Profil gelöscht)
          @90857 (Profil gelöscht):

          Teile Ihre Kritikpunkte vollkommen. Es gibt ja auch genügend schlaue Leute, nicht zuletzt Ingenieure, die die entsprechenden Argumente seit Längerem vorbringen.



          Und trotzdem, Sie werden sehen, das wird jetzt durchgezogen, coûte que coûte

        • 4G
          4813 (Profil gelöscht)
          @90857 (Profil gelöscht):

          Sie dürfen keine deutschen Maßstäbe daransetzen.

          Mit deutscher Ingenieursarbeit wird das nix. Siehe Flughafen, Bahn und Autobauer.

          Tesla hat 30 min Ladedauer. Da würde sich der Supermarktparkplatz anbieten.

          Was dieses Gejammer hier soll, verstehe ich nicht. Steckt da die Autoindustrie dahinter?

          • @4813 (Profil gelöscht):

            Sagt Tesla in seiner Werbung.

            Mercedes erzählt Ihnen ja auch dass sie den neuen GLC250 Diesel mit 6 Liter fahren können 😉

          • 9G
            90857 (Profil gelöscht)
            @4813 (Profil gelöscht):

            "Tesla hat 30 min Ladedauer. Da würde sich der Supermarktparkplatz anbieten."

            Wie weit komme ich nach den 30 Minuten? Wieviel Ladezyklen zum Reichweite-Nennwert (in den 30 Minuten) machen die Akkus?

            Gerade in der ZEIT gelesen,

            www.zeit.de/mobili...uto-co2-grenzwerte

            so kostet das gehypte Modell 3 von Tesla knapp 60.000 Euro. Wird bestimmt ein Renner ...

            Wie schon weiter oben geschrieben, so sehe ich die Förderung von individueller E-Mobilität aus verschiedenen Gründen kritisch; bis kontraproduktiv. Das Geld wäre für den Ausbau einer öffentlichen Verkehrsinfrastruktur nachhaltiger angelegt.

            • @90857 (Profil gelöscht):

              Tja, aller Anfang ist schwer oder zumindest teuer und umständlich...das mußte schon Frau Benz erfahren als die Apotheke nicht genug Benzin vorrätig hatte. Tesla ist auch als Model 3 nicht wirklich günstig, ein Hyundai Kona mit dem 64 kw/h-Akku schon eher. Mit einem Tempolimit auf der Autobahn sind Reichweiten von an die 500 km inzwischen machbar, deswegen hat Tesla trotz den amerikanischen Weiten da auch nicht so das Problem. Mit den Superchargern sind bis zu 80% Akkuladung in ner guten halben Stunde machbar, aber der durchschnittliche Autonutzer wird im Alltag wohl den Akku meistens idealerweise zwischen 80 und 30% Ladestand halten können und gemütlich über Nacht schonend mit 230 Volt/max. 16 Ampere an ner Haushaltssteckdose nachladen...dann hält der Akku nämlich ganz schön lange. Und das ist nur der momentane Stand der Technik, mal sehen was die Zukunft noch so bringt...Langstreckenpendler wie Vertreter sind mit Brennstoffzellenantrieb trotz dessen wesentlich schlechteren Wirkungsgrades wohl wirklich besser bedient, ehrlich gesagt beneide ich jedoch niemensch um diese Jobs...habe selbst eh kein Auto: Fahre in der Stadt Fahrrad, über Land E-Bike und auf langen Strecken mit dem Zug oder Fernbus. Manchmal leihe ich mir aber gerne das Elektroauto von unserem örtlichen Carsharing-Anbieter aus und erfreue mich an dem leisen futuristischen Fahrgefühl.

              • @Saile:

                Passend zum Thema ein lesenswerter Artikel:



                "Ökologischer Irrsinn: Rohstoffabbau für E-Autos. Warum wir weniger Autos brauchen und nicht nur einen anderen Antrieb"



                www.grueneliga-ber...bbau-fuer-e-autos/

  • 9G
    91672 (Profil gelöscht)

    Das erste und sofort umsetzbare und hoch wirksame Mittel für den Klimaschutz (das zudem kostenlos ist) passt der CDU/CSU nicht:



    Eine Geschwindigkeitsbegrenzung.



    Begründung: Die Freiheit des Menschen ist das allerhöchste Gut. Dafür opfert die CDU/CSU auch gerne die Natur und die Lebensqualität auf dem Planeten. Denn der grenzenlos freie Mensch ist CDU/CSU-Wähler.



    Kinder und Zukunft und all dieser Kram interessiert die Union nicht.

    • @91672 (Profil gelöscht):

      Die schützen die Freiheit des Menschen immer nur da, wo es ins Programm passt. An anderer Stelle wird die Freiheit aber mal ganz schnell beschnitten...

      • @Michi W...:

        freiheit ist im mund eines liberalen ein synonym oder euphemismus für soziale ungerechtigkeit und strukturelle ökonomische gewalt .



        je mehr von dieser falschen kapitalistischen freiheit es gibt-desto schneller wird die natur zerstört und das klima destabilisiert.



        die freiheit des marktes kann für die welt in der noch viele generationen von menschen und anderen tieren leben wollen und leben könnten wenn es den kapitalismus nicht gäbe nur schlecht sein denn sie kostet die zukunft.



        wir linken verstehen unter freiheit etwas anderes wir wollen eine welt die frei ist von ausbeutung und unterdrückung.

  • Der PKW-Bestand soll im Jahr 2018 etwa 46 Millionen Stück betragen haben. Alle Fahrzeuge, inkl. Anhänger, sollten ein Durchschnittsalter von rund 10 Jahren aufweisen.

    Gäbe man 46 Mio PKW-Haltern jeweils 20.000 Euro für einen Neuwagen, gern elektro, erforderte dies heute 920 Mrd. Das wäre doch einmal eine Förderung.

    Schon rund 600 Mrd (netto) könnten seit der Euroeindührung an Löhnen vorenthalten (damit die erforderliche Inflation nicht entsteht) worden sein.

    • @Gerhard Krause:

      Statt Autokonzerne zu subventionieren sollte die Politik eher mal bei diesem Verbrecherkonzern VW aussteigen oder Wolfsburg gleich als ahistorisch abwickeln.



      Ihre Vorschläge ergeben doch nur dann Sinn, wenn sich auch in den nächsten Jahrzehnten nichts ändern soll. Das kann man wollen, aber besonders durchdacht finde ich das nicht, weil der motorisierte Individualverkehr so viel kostbarer innerstädtischer Lebensqualität raubt.

      • @emanuel goldstein:

        Wie sich es sich mit dem MIV Ihrer verhält, müssten Sie wenigstens für Ihre Rede einmal definierend darlegen.

        Wie dem jedoch auch sei, würde es mE bereits helfen, (die) alte(n) Karren aus dem Verkehr zu ziehen.

        Wenn Sie das für eine Subvention von Autokonzernen halten, haben Sie, müssen Sie selbstverständlich auch nicht, Wirtschaft nicht verstanden.



        Es braucht leider Geld, damit Eigentum übergehen kann; Verpflichtungs- und Verfügungsgeschäft.

        Bewegte man sich im herkömmlichen, also derzeit realen, Rahmen der Ordnung, müssten diese Kosten mE direkt und/oder indirekt von den Supervermögenden bezahlt werden.

        Lieber wäre mir, man stieße bereits jetzt die breite Diskussion an, wie wir künftig leben bzw. das Zusammenleben organisieren wollen.

  • So lange die Deutschen es als Ausdruck von Glück und Freiheit betrachten, Tag für Tag mithilfe einer Tonne Stahl ihren faulen Hintern wenige Kilometer hin und her zu bewegen und unseren Nachkommen eine von sinnlosem Konsum zerstörte Umwelt zu servieren, können auch Populisten wie Scheuer populistische Aggrotexte raushauen. Glückwunsch. Der Kerl ist einer der selbstverliebtesten Politiker, die ich kenne.

    • 9G
      91672 (Profil gelöscht)
      @Karl Kraus:

      Aber kennen Sie auch seinen Vorgänger, einen gewissen Herrn Dobrindt. Der hat die Verkehrs- und Klimapolitik, Diesel, Bahn, Kfz- und Güterverkehr richtig in Schuss gebracht. Davon kann dieser Herr Scheuer bisher nur träumen.

    • @Karl Kraus:

      Sie haben völlig reicht, dass auch eine Tonne zu viel ist. Allerdings könnte man über einen derartigen Wert schon froh sein (und damit verbunden wären effizientere Fahrzeuge mit geringerer Antriebsleistung).

      • @meerwind7:

        Eine geringere Antriebsleistung ist gerade bei Elektrofahrzeugen relativ nebensächlich für den Verbrauch, da die gigantischen Kurzzeitleistungen eh nur selten im normalen Alltagsverkehr einsetzt werden können...hier bitte nicht von irgendwelchen Phantasiewerten blenden lassen...Dies gilt übrigens mit Einschränkungen auch für moderne Verbrennungsmotoren...

    • @Karl Kraus:

      Ich bin für Ihre Gedanken grundsätzlich offen. Wäre es tatsächlich besser, das meine ich ernst, Pferdestationen für Kurzfahrten zu unterhalten? Das würde mich tatsächlich interessieren.

      Alternativen,... Homeoffice, Arbeit vor Ort, förmlich jede Arbeit (zB Straßen kehren anstelle Fabrikarbeitsplatz) mit einem hohen Preis entlohnen... M.E. auch denkenswert.

      • @Gerhard Krause:

        Aber die Entwicklung des Fahrrades haben Sie schon mitbekommen?



        Es ist ja nicht so, als wäre die hiesige Bevölkerung komplett gehbehindert und auf PKW angewiesen?!



        In den Städten ist das vor allem persönlicher Komfort - was ich angesichts der desolaten Infrastruktur für Mobilität abseits vom PKW gut nachvollziehen kann. Bringt nur leider nichts, wenn weiterhin alle ihr Auto vor der Tür haben und der Staat das auch als unbedingten Standard protegiert.

        • @emanuel goldstein:

          Es mag Ihren Überblick übersteigen, aber das Fahrrad muss aus verschiedenen Komponenten hergestellt werden, das Pferd bekommen wir von der Natur gratis. Wiesen ebenso.

  • Banana Republic Germany.



    Warum Vorschläge machen, wenn die Oberen es doch sowieso besser wissen was richtig ist und was nicht? Warum überhaupt eine Diskussion?

    Wir sind eigentlich an dem Punkt, wo es wieder mal eine eher linke Mehrheit braucht um Reformen durchzusetzen. Sichwort "kranker Mann Europas" und Agenda Politik deren Punkte die Bürgerlichen nicht durchgebracht hätten und nur durch Schröder machbar waren...

    Leider ist weit und breit keine progressive Kraft da, die mehrheitsfähig die Stagnation zu allzuviel Themen in DE aufbrechen könnte. Wir werden erst ganz tief in ein Loch fallen müssen, bevor wieder etwas in Bewegung gerät. Leider!

  • Die Dinos sind erst durch den Einschlag eines Asteroiden verschwunden. Ähnliches muss passieren, bevor eine andere Verkehrspolitik möglich wird. Wer den Mut hat, sich seines eigenen Verstandes zu bedienen, muss nicht nur über die Handlanger des großen Kapitals nörgeln, sondern die Logik des Kapitalismus thematisieren.

    Die Bahn ist so marode wie schon 1983. Das Streckennetz ist schon zuvor und auch danach um tausende Kilometer reduziert worden. Das Auto ist nach wie vor mit Milliarden subventioniert und bezuschusst worden und deshalb immer noch das Maß aller Dinge. Dabei wurden und werden keine Gefangenen gemacht, weder Mensch und Umwelt, noch Funken von Restverstand!

    Wer aber Milliarden für die zusätzliche E-Mobilität gut heißt, die den Status quo der automobilen Gesellschaft schützt und stützt, hat ebenfalls nichts mit dem Mut sich seines eigenen Verstandes zu bedienen, zu tun! Diese Milliarden müssen für den Rückbau von Straßen eingesetzt werden. Mit den gleichen Wirtschaftlichkeitsberechnungen wie sie schon bei der Schließung von Bahnhöfen und Nebenstrecken der Bahn eingesetzt wurden; z.B. für Autobahnabschnitte und -abfahrten.

    • @Drabiniok Dieter:

      der grösste teil der negativen externalitäten des privaten automobilismus wird in den grossen städten verursacht,in denen man eigentlich gar keine autos braucht,sondern einen sozial gerecht finanzierten öffentlichen nahverkehr.



      in den grossen städten wird es wie auch in frankreich keinen aufstand gegen eine antiautomobilistische umweltfreundliche und klimakonservative politik geben,denn viele ihrer einwohner und insbesondere fast alle ihrer nicht reichen einwohner besitzen gar kein automobil.



      warum mit der deautomobilisierung nicht dort anfangen wo der nutzen für das klima des planeten und die natur der region am grössten wären und wo sie am leichtesten ist und auf am wenigsten widerstand stösst.



      in köln gab es zum beispiel in einer umfrage des express ,einer kölschen zeitung eine mehrheit für ein bürgerticket



      auch in frankreich sind die proteste gegen die verteuerung des automobilismus nicht in den grossen städten ausgebrochen wo die leute kein auto brauchen sondern in kleinstädten und auf dem land,wo das private automobil wegen einer falschen verkehrspolitik unverzichtbar ist.

      wenn autos aus den grossen staedten verschwinden steigt die lebensqualität.ein teil der flächen die der automobilismus geraubt hat könnte begrünt werden und man kann auch mehr bauland ausweisen und das problem der steigenden mieten auf diesem weg lösen.



      wenn eine möglicht gewaltfreie ernährung propagiert und politisch gefördert wird,sinkt auch der flächenbedarf für die produktion von tierfutter.



      man kann felder in wälder verwandeln die kohlendioxid aus der luft fressen und einen teil der freigewordenen fläche für die erweiterung der grossstädte verwenden