zurück in die zukunft:
Zu Beginn der Coronapandemie – wir erinnern uns: Sehr viele Menschen brauchten plötzlich neue Hobbys und dann war auch noch das Wetter gut – gab es einen regelrechten Fahrradboom. Auf einige Ersatzteile, die es sonst überall und immer gab, musste man wochen- oder monatelang warten. Fahrradläden waren von der Nachfrage überfordert, Hersteller kamen mit der Produktion neuer Räder nicht hinterher. In der Industrie herrschte Goldgräberstimmung. Die Preise stiegen in dreiste Höhen.
Ähnlich war vielleicht die Vorstellung der Zeichner:innen des Magazins Modern Mechanix and Inventions, als sie ihre Ausgabe zum Thema „Ideas for making money“ mit einem Meeresfahrrad auf Ballons bebilderten. Inzwischen gibt es die Gefährte mit schwimmenden Reifen, wahnsinnig verbreitet sind sie allerdings nicht.
Der Boom der herkömmlichen Fahrradläden ist, fünf Jahre nach Beginn der Coronapandemie, zumindest gebremst. Ersatzteile sind wieder halbwegs vernünftig verfügbar und bei Kleinanzeigen gibt es mehr als genug gebrauchte Fahrräder, die nach der ersten Lockdown-Euphorie vor allem die Wand im Wohnzimmer schmücken durften. Auch die Preise von Neurädern normalisieren sich langsam wieder. Geld verdienen mit Fahrrädern ist also kein Selbstläufer mehr. Vielleicht bräuchte es dafür tatsächlich einen Hype um Fahrräder fürs Wasser.
Zukunftsbilder aus der Vergangenheit und was man aus ihnen lernen kann, erkunden wir hier in jeder Ausgabe.
Yannik Achternbosch
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