piwik no script img

zurück in die zukunft

Ein Schiff mit Dyna-Rigg hat bis zu fünf Segel, die aussehen, als hätte man sie von einer Windmühle abgebaut und auf das Schiff gesetzt Foto: Projekt Atlantis: „Die Zukunft des Meeres“, Urania-Verlag, 1982

Ökotanker statt stinkender Ozeanriesen: Das Dyna-Rigg ist ein Segelsystem, das der Schiffbauingenieur Wilhelm Prölss in den 1960er Jahren entwickelte, damit Frachtschiffe günstiger und nachhaltiger über die Meere gleiten. Bis zu fünf Masten entfalten bei Wind vollautomatisch ihre Segel. Diese sind mit Metallrahmen gespannt und erinnern an das Windrad einer Windmühle. Stehen die Segel in einem Winkel von 120 Grad, erreicht das Schiff eine Geschwindigkeit von bis zu 33 Kilometern pro Stunde. Prölss war überzeugt, dass im 21. Jahrhundert Frachtschiffe wieder unter Segeln fahren würden. Die Entwicklung von Schiffsdieselmotoren beendete zwar einst die Ära der Segelfracht­schiffe. Doch mit der Ölkrise wurde der Treibstoff für die Riesenfrachter extrem teuer. Und das Dyna-Schiff, so rechnete Prölss damals vor, würde bis zu 50 Prozent Treibstoff sparen, weil es bei gutem Wetter nur vom Wind angetrieben würde. Das würde sich positiv auf den CO2-Ausstoß und die Luftqualität auswirken.

Die Realität sah bekanntlich anders aus: Zwar wurden verschiedene Prototypen entwickelt und sogar Luxusyachten mit Dyna-Rigg gebaut, aber kommerzielle Frachter gibt es nicht. Rosa Mosinzer

Zukunftsbilder aus der Vergangenheit

und was man aus ihnen lernen kann, erkunden wir hier in jeder Ausgabe

taz lesen kann jede:r

Als Genossenschaft gehören wir unseren Leser:innen. Und unser Journalismus ist nicht nur 100 % konzernfrei, sondern auch kostenfrei zugänglich. Texte, die es nicht allen recht machen und Stimmen, die man woanders nicht hört – immer aus Überzeugung und hier auf taz.de ohne Paywall. Unsere Leser:innen müssen nichts bezahlen, wissen aber, dass guter, kritischer Journalismus nicht aus dem Nichts entsteht. Dafür sind wir sehr dankbar. Damit wir auch morgen noch unseren Journalismus machen können, brauchen wir mehr Unterstützung. Unser nächstes Ziel: 40.000 – und mit Ihrer Beteiligung können wir es schaffen. Setzen Sie ein Zeichen für die taz und für die Zukunft unseres Journalismus. Mit nur 5,- Euro sind Sie dabei! Jetzt unterstützen