zurück in die zukunft:
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Eine Gruppe von Frauen plant und fertigt die Mauern einer Stadt. Es ist ihr Zuhause, in dem ihre geistigen und handwerklichen Fähigkeiten anerkannt sind. Dieses Bild einer Utopie entwickelte etwa 1405 die französische Philosophin Christine de Pizan in ihrem Werk: „Das Buch von der Stadt der Frauen“.
Die Ich-Erzählerin schreibt, wie sie die Stadt errichtet. Dafür nutzt sie die Geschichten inspirierender Frauen aus der Bibel, der antiken und der jüngeren Geschichte. Ihre Sammlung weiblicher Vorbilder macht de Pizan zu einer der bedeutendsten Schriftstellerinnen des Mittelalters. Das Buch war auch die Reaktion auf eines der umfangreichsten frauenfeindlichen Traktate der Zeit, in dem der Autor in etwa 6.000 Versen die Natur der Frau aufzeigen wollte. Für ihn war sie der Prototyp des Bösen. „Diejenigen, die Frauen aus Missgunst verleumdet haben, sind Kleingeister“, schrieb Christine de Pizan. Das würde auch heute noch gut auf eine Instagram-Kachel passen. Auch das Bild mauernder Frauen gehört immer noch nicht zum Alltag. Im Hoch- und Tiefbau, zu dem etwa Maurerinnen und Dachdeckerinnen gehören, lag der Frauenanteil 2022 bei etwa 1,8 Prozent. Luise Bartsch
Zukunftsbilder aus der Vergangenheit
und was man aus ihnen lernen kann, erkunden wir hier in jeder Ausgabe.
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