: zur person
Michel de Certeau
Die Schriften des Jesuiten und Historikers Michel de Certeau (1925–1986) sind vor allem einen Annäherung an die „Praxis des Alltäglichen“. Schon 1974 schrieb er in „la Culture au pluriel“ Überlegungen zum Multikulturalismus auf. 1980 erschien mit „L’Invention du quotidien“ (deutsch: „Die Kunst des Handelns“, Merve Verlag Berlin, 1988) sein Essay über die Lebensstrategien in den von der Informationsgesellschaft geprägten Metropolen. Damit formulierte de Certeau zu Beginn der Achtziger urbanistische Handlungsmodelle. Gegen die Geldströme und kapitalistischen Formationen des Alltags setzte er auf eine situationistische Rückkehr zu „ortlosen Taktiken“, die den Konsumenten wieder zum Produzenten von Stadt machen sollten. Der hier abgedruckte Text zum World Trade Center ist die Einleitung zu einem Kapitel, das sich der Wiederaneignung von städtischem Raum durch die Bewohner – und gegen die Planer – widmet.
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