: zur person
Billy Bragg
Obwohl originär vom Punk-Aufbruch geprägt, verortet sich Billy Bragg selbst heute eher in der Tradition sozialkritischer Singer/Songwriter wie Woody Guthrie. Mit der US-Band Wilco probierte er sich zuletzt am unveröffentlichen Nachlass des amerikanischen Vorbilds, mit dem Bragg das teilt, was man früher Klassenbewusstsein nannte. Bei Bragg ist es das britische Arbeitermilieu, dem er sich verpflichtet fühlt, und als dessen Fürsprecher er in den 80ern bekannt wurde, als er, gemeinsam mit Paul Weller, die „Red Wedge“-Bewegung initiierte, die den Streik der Minenarbeiter gegen die Thatcher-Regierung unterstützte.
Auf seinem neuen Album „England/Half English“ (Cooking Vinyl/Indigo) verbindet er wieder auf bewährte Weise privaten Alltagskommentar und politische Betrachtung und findet treffende Bilder für das Hauptthema seines Albums, dem Wechselverhältnis von englischer Kultur, europäischer Integration und den Realitäten eines Einwanderungslands: Im Titelsong kombiniert er dazu die Melodie eines algerischen Volkslieds zu einem ansprechenden Ska-Shuffle mit der universellen Botschaft: Heimat ist da, wo das Herz schlägt.
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