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wortwechselSUVs raus aus den Innenstädten

Autoindustrie weckt Begehrlichkeiten für die gepanzerten Geländewagen; Leser:innen können auf SUVs in der Stadt verzichten – aber ungern auf Bargeld, denn das ist anonym

Anonymität bewahren

„Bares wird Rares“,

taz vom 2. 12. 20

Danke für diesen Artikel, hoffentlich wird er eine enorme Reichweite haben. Wir benötigen eine breite gesellschaftliche Diskussion, ob Anonymität gewahrt bleibt, indem wir mit Münze und Geldscheinen bezahlen oder ob wir elektronisch bezahlen und alles genau dokumentiert wird, was wir kaufen, wo wir kaufen und wie wir kaufen. Das sind alles Daten, die bei der modernen Computertechnologie und Analysealgorithmen aus freien Bürger/innen gläserne Bürger/innen macht. Das ist eine Gefahr für freiheitliche demokratische Gesellschaftssysteme.

Kai Nebe, Kiel

Dreckiges Geld

„Bares wird Rares“,

taz vom 2. 12. 20

Geld, das durch Hunderte von Händen geht, ist mit Sicherheit wesentlich unhygienischer und gefährlicher als kontaktloses Zahlen, auch wenn bisher angeblich noch keine einzige Ansteckung auf Geld zurückzuführen sei. Diese Argumentation ist angesichts von 75 Prozent ungeklärten Ansteckungswegen unsinnig! Abgesehen davon wandert das verseuchte Geld meist schnell wieder weiter in die nächste Hand. Und was ist denn bitte schön der „digitale Euro“ im Unterschied zum Geld auf meinem Konto, das doch auch nur noch elektronisch ein- und größtenteils auch ausbezahlt wird. Werner Behrendt, Oldendorf

Das Auto als Waffe

„SUV-Fahrer nach Amokfahrt in Haft“,

taz vom 2. 12. 20

Ich denke immer daran, wie schnell damals die Kampfhundeverordnung durchgeboxt wurde. Heute schreit niemand nach einer Wesensprüfung für SUV-Halter und -Lenker. Immer diese Ausflüchte: Epileptiker, psychische Ausnahmesituation, Kontrolle verloren.

Gepanzerte Fahrzeuge über 200 PS sind Waffen und animieren zu solchen Taten. Die Frage nach dem Warum ist einfach zu beantworten: „weil es mit dieser Power-Maschine möglich ist“. Nein ich bin kein Hundefreund, aber die zulässige PS Zahl sollte unter dem Intelligenzquotienten des Fahrzeughalters liegen, und er darf seine Waffe niemals verleihen

Sylvia Schell, Berlin

Panzer für jedermann

„SUV-Fahrer nach Amokfahrt in Haft“,

taz vom 2. 12. 20

Die mörderische Amokfahrt von Trier sollte ein Fanal sein und diese Themen endlich auf die Tagesordnung setzen: den Autoverkehr Innenstädten rigoros eindämmen, SUVs verbieten und die Verkehrswende schleunigst voranbringen. Wenn die politischeVerantwortlichen darauf verweisen, dass solche brutalen Morde nicht zu 100 Prozent zu verhindern seien, dann haben sie sich schon aufgegeben oder wollen nichts tun, da hat der Kommentator recht. Die Frage ist schon oft gestellt worden und ich wiederhole sie hier: Was haben diese so genannten Sportiven Utility Vehicles (SUV), die Panzer für jedermann und Cash Cows der Autobarone, überhaupt auf den Straßen und erst recht in Innenstädten verloren? Jedes Jahr Zehntausende von Toten in Europa im Straßenverkehr und eine gewaltige und immer dicker werdende CO2-Wolke, die über unserem Kontinent hängt und sich nicht mehr verzieht?

Es war schon vor Trier eine Binsenweisheit, dass wir auf den Straßen mit Mordinstrumenten hantieren, die wir nicht beherrschen. Peter Lessmann-Kieseyer, Köln

Prüfe deine Privilegien

„Nach Ihnen, bitte!“ Die gesunde Impf­skepsis?“,

taz-Briefeseite vom 2. 12. 20

In den LeserInnenbriefen wird wiederholt darauf hingewiesen, dass es gute Gründe gebe, gegenüber einer Coronaimpfung skeptisch zu sein. Den LeserbriefschreiberInnen kann ich zumuten, dass sie die taz nicht nur abonniert haben, sondern sie auch lesen und somit registrieren, was seit einem Jahr auf der Welt, besonders außerhalb Europas, passiert. Wir als MitteleuropäerInnen sind ausgesprochen privilegiert, auch was unsere medizinische Versorgung betrifft. Völlig unverständlich ist mir, wie vor diesem Hintergrund jemand äußert, sie/er wolle erst mal abwarten, und dies dann auch noch „eine vernünftige Lösung“ nennt. Solidarität zeigt man nicht nur auf Demos!

Michael Klemm, Stuttgart

Gefahr im Verzug?

„Rodungsstopp gefordert“,

taz vom 25. 11. 20

Liebe Polizei,

habt ihr aus der Vergangenheit denn nichts gelernt? „Nie wieder“, dieser Ruf ist die bleibende Herausforderung, NEIN zu sagen, wenn Unrecht geschieht.

Macht euch nicht zu Erfüllungsgehilfen von Politiker*innen, die nicht in der Lage sind eine friedliche Lösung mit Interessensausgleich zu finden.

Es ist keine „Gefahr in Verzug“, höchstens für unser Klima!

Klaus-Peter Klauner, Brühl

Trauer als Schulfach

„Was wirklich hilft“,

taz vom 23. 11. 20

Viele Lehrerinnen und Lehrer spenden Trost und helfen bei der Trauer, das Thema Tod gehört in das Fach Religion und Ethik, allerdings denke ich, dass es übertrieben ist, darus ein Schulfach zu machen, da die Familien selbst diesen wichtigen Part übernehmen sollten. Außerdem denke ich, dass das Leben selbst aus eigenen Erfahrungen besteht, und wie sollte man jemals auf den Verlust eines geliebten Menschen vorbereitet werden? Durch diesen Schmerz muss wohl jeder einmal durch und es gibt auch keine Rezepte des Trostes, so möchte der eine Worte des Trostes hören, der nächste eine Umarmung spüren und ein anderer flieht und benötigt die Stille. Meine Empfehlung wäre, dass Kinder und Jugendliche in unserer Gesellschaft insgesamt viel mehr Zuwendung und Liebe benötigen, vor allem in der Familie. Sie benötigen unbedingt außerhalb der Schule Räume für Emotionen, egal welcher Art. Aber ein zusätzliches Schulfach halte ich nicht für nötig. Christiane Maria Kranendonk, Hagen

Mitverantwortung

„Mordwaffe Auto: Kann man da wirklich gar nichts machen?“,

taz vom 3. 12. 20

Die Überschrift hat das Thema richtig erfasst, logischerweise sollte ein „SUV“ speziell dieser Größe nur mit der Prüfung für einen Waffenschein gekauft werden dürfen. Was aber auch immer unterschlagen wird, ist der Einfluss der Autoindustrie. Die überwiegenden Anzeigen der Autoindustrie setzen auf aggressiven Fahrstil und somit sehe ich dort eine wesentliche Mitverantwortung! Dieter Fries, Hamburg

Ohne Belang?

„Dem Bundestag nicht der Rede wert“,

taz vom 29. 11. 20

Wie oft die Abgeordneten/Fraktionen über Moria sprachen, ist eine wichtige Analyse der taz. Diese Analyse allein hat aber wenig Aussagewert. Es fehlen weitere Analysen, nämlich, wie „scherten“ sich die ARD, die Presse, auch konkret die taz um das Elend der geflüchteten Menschen in Griechenland, Italien und auf den ­Kanarischen Inseln.

Hartmut Dec, Odenbach

Humanistische Werte

„Was uns die Krise lehrt“,

taz vom 28. 11. 20

Was für ein Beitrag! Danke! Vor der Pandemie sahen wir die Gefahr, dass unsere Demokratie an ihrer Selbstverständlichkeit zugrunde geht.

Nun wird öffentlich diskutiert, über Inhalte und Wege. Und es wird gestritten darüber, was wir als Gesellschaft sind und was wir wollen. In welchem Verhältnis individuelle Freiheit, Egoismus und Solidarität zueinander stehen, was gelebte Demokratie wirklich ist.

Susanne Fedders, Hannover

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