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weiterbildungRessource humaine

Wenn die Arbeitslosenquote steigt, können Unternehmer sich die Hände reiben: Die Löhne bleiben „moderat“ und der Staat hilft mit Subventionen aus, wenn Unternehmen die Stellen schaffen, mit denen sie Gewinne erwirtschaften. Berlin geht jetzt in der Subventionspolitik neue Wege: Siemens und Arbeitsamt finanzieren gemeinsam die Fortbildung künftiger Fachkräfte. Der Clou: Den Teilnehmern ist der anschließende Job sicher. Zweifellos sind die Fördermittel zielgerichtet eingesetzt, und die Ex-Arbeitslosen schätzen sich glücklich. Ordnungspolitisch bleibt jedoch ein fader Beigeschmack.

Kommentar von RICHARD ROTHER

Warum schließlich sollen Unternehmer und Beschäftigte, die mit ihren Beiträgen die Arbeitslosenversicherung stützen, die Fortbildung von Arbeitskräften für einzelne Unternehmen mitfinanzieren? Das Argument dafür: Weil diese Förderung effektiv ist. Denn kein Unternehmen zahlt für Beschäftigte, die es nicht braucht. Im Unterschied zur herkömmlichen Weiterbildung wird weniger Geld verpulvert, weil nicht am Markt vorbei geschult wird.

Allerdings ist es das Ziel der Weiterbildungspolitik, die Chancen der Betroffenen auf dem gesamten Arbeitsmarkt zu erhöhen. Die gezielte Förderung einzelner Unternehmen sollte daher die Ausnahme sein. Wenn Siemens 22 neue Programmierer braucht, so dürfte der Weltkonzern in der Lage sein, durch Trainee-Programme für Nachwuchs zu sorgen. Auch ohne Zuschüsse.

Anders sieht es bei kleinen Unternehmen aus. Diese haben oft nicht das Geld, um sich das Qualifikationsprofil künftig Beschäftigter maßzuschneidern. Mögliche neue Stellen werden erst gar nicht geschaffen, so manche ressource humaine bleibt ungenutzt. Ein kleiner Zuschuss könnte Wunder wirken. In diesem Sinne sollte das Beispiel Siemens Schule machen.

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