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was tun in hamburg?

Mi, 13. 6., 18–22 Uhr, Ottensen und Altona

In die Welt hinaus

Wer hat ihn nicht schon mal verspürt, den Wunsch, all die Sehnsüchte, Hoffnungen und Befürchtungen mal ungeniert aus dem Fenster zu proklamieren? Einmal all die Tanzschritte vorzuführen, von denen bislang niemand wusste, wie gut man sie schon im Schutz der eigenen vier Wände geübt hat? Den Gitarrenverstärker voll aufzudrehen und für die Nachbarn hemmungslos in die Saiten zu hauen?

Den Wunsch erfüllen können sich alle verkappten und verkannten Altonaer Künstler*innen im Rahmen der kollektiven Performance „Altona macht auf“. Zum siebten Mal ruft das Projekt im Rahmen der Theater-Altonale dazu auf, das eigene Talent im heimischen „Sehnsuchtsfenster“ und „Balkontheater“ auszustellen, um all dem Ausdruck zu verleihen, was im Alltag sonst hinter der Fassade versteckt bleibt.

So, 10. 6., 15 Uhr, Planten un Blomen, Musikpavillon

Regenbogenfest

Um den Regenbogen, aber nicht als Wetterphänomen, sondern als Symbol für Vielfalt von Sprachen und Hauttönen dreht sich zum fünften Mal das Ilanga-Festival rund um die Musikmuschel in Planten un Blomen. Einen Monat vor Nelson Mandelas Geburtstag wird dort mit Musik und einer Rede von der US-amerikanischen Menschenrechtsanwältin Maddy Geroge dessen „Regenbogennation“ gefeiert. Dieses Jahr gibt es außerdem wieder ein Forum für Institutionen, die sich für Geflüchtete, Menschenrechte, Kinder in Not und Umweltgerechtigkeit einsetzen. (matt)

Sa, 9. 6., 21 Uhr Westwerk

Hören und Sehen

Einen „HörSpielFilm“ haben sie gemacht, der Autor Carsten Klook und der Musiker Andreas Voss (Halma): 42 Prosaminiaturen und Gedichte zum Thema Erinnerung, dazu assoziative Bilder, und, tja, auf der Tonspur wird sicher auch noch etwas geschehen. Klingt trocken? Irgendwas sagt uns, dass es im Westwerk-Salon nicht langweilig wird, wenn Klook und Voss „Der Schlaf in den Urnen – Tagebuch eines Ehemaligen“ nun vorführen.

Di, 12. 6., 20 Uhr, Nochtspeicher

Grusel! Schluck!

Im – angeblichen – deutschsprachigen Standardwerk zur Phantastik in den Künsten kommt der Comic eigentlich nur als Randbemerkung vor, am liebsten in Aufzählungen von allerlei vermeintlich nachrangigen Formen und Formaten. Ob der Carlsen-Verlag daran etwas ändern wollte, als er die Reihe „Die Unheimlichen“ anschob? Kuratiert von der Hamburger Zeichnerin Isabel Kreitz, bearbeiten Kolleg*innen dafür „klassische und moderne Schauergeschichten“: Kreitz selbst hat eine Kurzgeschichte von Sarah Khan übernommen, Lukas Jüliger kreuzt einen Text des Gruselgroßmeisters Edgar Allan Poe mit heutiger Animé- und Internetkultur, und der große Nicolas Mahler adaptiert seine große Mitwienerin Elfriede Jelinek.

Mi, 13. 6., 18 Uhr, HCU/Holcim Auditorium

Urbane Vernetzung

Dass Städte mehr sind als Häuser (und Häfen), leuchtet ein. Dass aber heute auch Hintertüddelbek sich gerne als kreativ darstellt, das könnte mit Charles Landry zu tun haben: Den Briten, Sohn exilierter Deutscher, haben inzwischen über 500 Städte in beinahe aller Welt damit beauftragt, ihre Planung aufzuhübschen. In Hamburg, wo man für derlei ja auch einen dicken „Soft Spot“ hat, spricht er nun (auf Englisch) über „The Civic City in a Digitized World“. (aldi)

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