: was macht eigentlich... Knutschi?
Prostitution öffentlich
„Knutschi“ trägt Netzstrümpfe, Strapse und rosa Wäsche an ihrem Körper aus Hartgips. Die von der Künstlerin Maria Wüllner geschaffene wuchtige Figur auf Stöckelschuhen erinnert an das Berliner Wahrzeichen, den Bären. Auch Knutschi ist ein Wahrzeichen: Die Bärin mit dem roten Kussmund repräsentiert den im März gegründeten Bundesverband für sexuelle Dienstleistungen. Ab sofort ist Knutschi immer vor Ort, wenn es um die Belange von Prostituierten geht. So begrüßt die Bussibärin zurzeit die Besucher der Ufa-Fabrik in Tempelhof. Dort hat der Verband das neue Prostitutionsgesetz gefeiert, auf dessen Grundlage sich die selbstständigen Prostituierten und InhaberInnen bordellähnlicher Betriebe jetzt zusammengeschlossen haben. Das Gesetz sei ein Durchbruch, sagen die Mitglieder, doch die Umsetzung schwierig. Beim Finanz- oder Gewerbeamt seien schon einige Prostituierte auf Unwissen und errötete Gesichter gestoßen. Das will der Verband ändern. Er kämpft für die Gleichstellung mit anderen Gewerbetreibenden und gegen bestehende Vorurteile. Letztere sollen durch öffentlichkeitswirksame Events und Kunstveranstaltungen abgebaut werden. Geplant ist für Herbst 2002 die „Lange Nacht der Puffs“, angelehnt an die Museumsnacht. Ein Shuttlebus pendelt zwischen Bordellen und Nachtbars. „Wenn wir um Anerkennung kämpfen, müssen wir uns auch in die Karten schauen lassen“, beschreibt Mitglied Stephanie Klee die Motivation. Auch Knutschi wird dabei sein. HEI FOTO: ARCHIV
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