was fehlt ...: ...das Schach
Gegen das hessische Tanzverbot am Karfreitag tanzen allerlei Leute an. Doch ein noch viel skurrileres Karfreitagsverbot heizt gerade die Stimmung im mittelfränkischen Weißenburg auf.
Es ist eigentlich ein Spiel, bei dem weder geredet, geflucht, gesoffen oder irgendwie anders auf den Putz gehauen wird. Doch so viel Aufsehen wie jetzt hat eine Mittelfränkische Schachmeisterschaft wohl noch nie bekommen.
Der Oberbürgermeister von Weißenburg überließ es den Kirchen, ob am Karfreitag das Finale der Schachmeisteschaft in einem städtischen Saal ausgetragen werden darf. Die Kirchen forderten eine „Modifizierung“ des Termins.
Die Jugend der Linken demonstriert heute ab 15 Uhr mit Schachbrettern und Schachfiguren auf dem Martin-Luther-Platz, um das Feiertagsverbot „Schachmatt zu setzen“. Bei einer guten Partie Schach wollen sie eine stille und konzentrierte Kundgebung abhalten. Martin Luther hätte das bestimmt nicht gefallen. Er war ja eher so fürs Laute: „Warum rülpset und furzet ihr nicht? Hat es euch nicht geschmacket?“ (Akr)
taz lesen kann jede:r
Als Genossenschaft gehören wir unseren Leser:innen. Und unser Journalismus ist nicht nur 100 % konzernfrei, sondern auch kostenfrei zugänglich. Texte, die es nicht allen recht machen und Stimmen, die man woanders nicht hört – immer aus Überzeugung und hier auf taz.de ohne Paywall. Unsere Leser:innen müssen nichts bezahlen, wissen aber, dass guter, kritischer Journalismus nicht aus dem Nichts entsteht. Dafür sind wir sehr dankbar. Damit wir auch morgen noch unseren Journalismus machen können, brauchen wir mehr Unterstützung. Unser nächstes Ziel: 40.000 – und mit Ihrer Beteiligung können wir es schaffen. Setzen Sie ein Zeichen für die taz und für die Zukunft unseres Journalismus. Mit nur 5,- Euro sind Sie dabei! Jetzt unterstützen
Starten Sie jetzt eine spannende Diskussion!