was fehlt ...: ... Flappy Bird
Game over: Für „Flappy Bird“ hat es sich ausgeflattert. Entwickler Nguyen Ha Dong nahm das populäre Handy-Spiels am Montag vom Markt – zur Begründung erklärte er, es habe sein Leben ruiniert. Das Spiel war seit 2013 im Apple App-Store und bei Google Play erhältlich und stand zuletzt ganz oben in den Download-Charts.
„Es macht mein einfaches Leben kaputt“, twitterte Dong Nguyen. „Also hasse ich es jetzt.“ Am Sonntagabend verschwand das Game – wie einen Tag zuvor angekündigt – aus den Download-Plattformen. Der Entwickler verzichtet damit auf Einnahmen: Es habe zuletzt Werbeerlöse von 50.000 Dollar pro Tag eingebracht, sagte er vergangene Woche dem Technologieblog The Verge.
Nutzer, die das Spiel bereits bei iTunes oder Google Play heruntergeladen haben, können es weiter spielen. Bei „Flappy Bird“ geht es darum, einen Vogel durch Lücken zwischen grünen Rohren durchfliegen zu lassen. Das Spiel ist in uralter 8-Bit-Optik gehalten und ist ungewöhnlich schwierig in der Steuerung.
Der Weg des Spiels an die Spitze der App-Charts war untypisch: Es erschien bereits im Frühsommer 2013 und fand zunächst so gut wie keine Beachtung. Zum Jahresende wurde es plötzlich immer häufiger heruntergeladen und stieg in den Ranglisten nach oben, danach befeuerten Medienberichte über den Überraschungserfolg die Downloads weiter.
Das Smartphone-Game sei für ein paar Minuten der Entspannung gedacht gewesen, habe sich aber zu einem Produkt mit Suchtpotenzial entwickelt, sagte der 29-jährige. Deshalb habe er die App auf dem Höhepunkt aus den Download-Plattformen entfernt. „Es ist für immer weg“.
Inzwischen gibt es zahlreiche Nachahmer, die die Spielsüchtigen nur zu gerne übernehmen würden, auf Ebay werden Smartphones mit der geladenen App für irrsinnige Summen verkauft und es soll bereits Morddrohungen an den Entwickler geben. Immerhin bietet die Punk-Band Fall out Boy demnächst einen Ersatz an: Die App soll „Fall out Bird“ heißen. (dpa/taz)
taz lesen kann jede:r
Als Genossenschaft gehören wir unseren Leser:innen. Und unser Journalismus ist nicht nur 100 % konzernfrei, sondern auch kostenfrei zugänglich. Texte, die es nicht allen recht machen und Stimmen, die man woanders nicht hört – immer aus Überzeugung und hier auf taz.de ohne Paywall. Unsere Leser:innen müssen nichts bezahlen, wissen aber, dass guter, kritischer Journalismus nicht aus dem Nichts entsteht. Dafür sind wir sehr dankbar. Damit wir auch morgen noch unseren Journalismus machen können, brauchen wir mehr Unterstützung. Unser nächstes Ziel: 40.000 – und mit Ihrer Beteiligung können wir es schaffen. Setzen Sie ein Zeichen für die taz und für die Zukunft unseres Journalismus. Mit nur 5,- Euro sind Sie dabei! Jetzt unterstützen
Starten Sie jetzt eine spannende Diskussion!