was fehlt ...: ... ein ehrliches „Was für'n Scheiß.“
Die Bescherung ist ein soziales Minenfeld. Ein Geschenk definiert schließlich die eigene Beziehung zum Beschenkten. Es beantwortet Fragen wie: „Kenne ich den anderen wirklich?“, „Höre ich ihm immer zu?“ oder „Weiß ich was ihm gefällt?“. Viel schwieriger aber noch, als das richtige Geschenk zu machen, ist es, auf ein falsches Präsent richtig zu reagieren. Während man noch denkt „Kennt der mich eigentlich wirklich?“, muss man Sachen sagen wie „Oh, das war doch bestimmt teuer!" oder „Nein, es ist gut, wenn es ein bisschen locker sitzt.“
Anna Aridzanjan, die man auf Twitter besser als @textautomat kennt, war auf dem Geburtstag einer Freundin, die das Geschenke-Minenfeld mit ähnlichen Floskeln beschritt. @textautomat schrieb fleißig mit und am Ende kam dabei ein Geschenke-Bullshit-Bingo heraus. Der Post wurde mittlerweile fast 300 Mal retweetet.
Empfohlener externer Inhalt
Das Geschenke-Bingo kommt gerade richtig zur Weihnachtszeit. Da hier jeder jeden beglücken muss, gibt es ausreichend Bullshit-Potenzial. Und tatsächlich kommen einem öfter Satzhülsen wie „Das wäre doch nicht nötig gewesen.“ über die Lippen. Sätze, die es nicht ins Bingo geschafft haben, sind übrigens: „Cool. Und was kann man damit machen?" oder „Ah, das hab ich leider schon. Aber falls meins mal kaputt geht...“.
Problematisch wird es hingegen, wenn das ständige Beschönigen dazu führt, dass man schon wieder einen Plüschteddy bekommt, weil man beim gemeinsamen Zoobesuch vor fünf Jahren mal erwähnt hat, dass man Bären mag. Vielleicht würde da ein ehrliches „Was für'n Scheiß.“ weiterhelfen. (chs)
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