wahlfolgen: Rot-Rot ist nicht tot
Magdeburg ist zwar nur rund 100 Kilometer Luftlinie von Berlin entfernt. Aber politisch weht dort ein solch anderer Wind, dass Auswirkungen der dortigen Wahl auf die rot-roten Koalitionäre von der Spree wahrlich nicht zu befürchten sind. Offenbar war das Magdeburger Modell für die Sachsen-Anhalter nicht mehr akzeptabel. Der SPD verpassten sie dafür auch in Hinblick auf die Bundetagswahl eine kräftige Watsche.
Kommentar von ADRIENNE WOLTERSDORF
Ein solche verabreichten die Berliner WählerInnen auch jüngst der Union. Beides verdeutlicht: die Zeiten der verlässlichen Stammwählerschaften sind passee. WählerInnen machen heute von ihren Möglichkeiten tatsächlich Gebrauch – dem muss sich auch Rot-Rot in Berlin in knapp fünf Jahren wieder stellen. Entscheidendend ist daher, ob SPD und PDS bis dahin für die Hauptstadt eine erfolgreiche Konsolidierungspolitik entworfen haben. Eine, bei der es sich trotz Sparens noch leben lässt. Magdeburg zeigt aber vor allem: Die PDS ist auf dem Vormarsch. Die SPD landete in Ostdeutschland nun zum dritten Mal hinter der PDS. Da sollten sich Berlin Sozialdemokraten mit ihren noch 7 Prozent Vorsprung keineswegs in Sicherheit wiegen. Ein Warten auf die „Entzauberung der PDS in Regierungsverantwortung“ könnte auch ein Warten auf Godot sein.
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