: very important service
Goldenes Wartezimmer
Der Spezialknast für abgeschobene Asylbewerber am Frankfurter Flughafen ist bundesweit bekannt. Sein Gegenstück am oberen Ende der Skala ist da diskreter – aber nicht minder sicher: Wer am Flughafen stundenlang auf eine Britney Spears wartet, die sich dann natürlich doch nicht blicken lässt, der hat seine Rechnung ohne den VIP-Service gemacht. Ulrike Lucas und ihre rechnerisch 19,5 Mitarbeiter (davon 15 Frauen) sorgen in der VIP-Lounge des Frankfurter Flughafens für die reibungslose Ein-, Aus- und Durchreise von Prominenten. Blickdicht vor Otto Normalpassagier verborgen, transparent für die Sicherheitskräfte. Die „Schleuser“ betreuen fast 24 Stunden am Tag jährlich rund 14.000 „very important persons“. Die meisten Kunden sind aus der Politik und der Wirtschaft, ein kleinerer Teil kommt aus dem Show-Business.
Die Wartezeit der Gäste beträgt durchschnittlich drei bis vier Stunden. Das kostet pro VIP 250 Euro, Begleitpersonen schlagen mit noch einmal je 55 Euro zu Buche. Ulrike Lucas kann dennoch von Glück reden, wenn am Ende eine „schwarze Null“ steht. FRA
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