: verhärtete fronten
Krieg in Kolumbien
Der Krieg ist zurückgekehrt in die ehemalige neutrale Zone Kolumbiens. Drei Jahre lang haben Regierung und Farc unweit von San Vicente del Caguán in einem provisorischen Bretterverschlag zusammengesessen und über den Frieden geredet. Während dieser Zeit hat sich die Armee aus der Region um San Vicente zurückgezogen. Die Farc-Zone war so groß wie die Schweiz. Was Präsident Andrés Pastrana als Zugeständnis verkaufte, war nichts anderes als die Anerkennung des militärischen Gleichgewichts zwischen Farc und Armee in der Region. Noch nie hat die Armee dieses Gebiet kontrolliert. Auch von Friedensverhandlungen war nie die Rede. Für die Regierung war nichts verhandelbar: Die Forderung der Farc nach Schulbildung für alle Kolumbianer etwa oder der Stopp der Privatisierungen als Bedingung für Friedensverhandlungen stießen bei Präsident Pastrana auf taube Ohren. Er wollte den Frieden zum Nulltarif und rüstete gleichzeitig das Militär mit Unterstützung der US-Regierung auf. Die Farc wollte Friedensgespräche während des Krieges führen – und legte weiter Bomben.
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