verboten:
Guten Tag, meine Damen und Herren,
der Krieg in Afghanistan wird immer mehr zum Modespektakel. Zuerst wurde die neckische Ganzkörperverschleierung für Pariser Laufstege entdeckt. Dann schmolzen vor allem Frauen unter der exotischen Eleganz von Staatschef Karsai pfützenweise dahin. Nun soll sogar der Modeschöpfer Giorgio Armani (67) zum UNO-Sonderbotschafter ernannt werden.
verboten fragt: Was ist die Sonderbotschaft des Schneiders? Dass man einem nackten Afghanen nicht mehr in die Tasche greifen kann? Dass die Gucci-Guerilla am Ende ist? Näht der Ästhet dieses moralische Denkmäntelchen für seine gepuderte Kundschaft höchstpersönlich? US-Amerikaner nennen die Afghanen übrigens liebevoll „towelheads“. Armanis Mission beweist vor allem,
dass nicht nur Handtuchköpfe bisweilen schief gewickelt sind.
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