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ursula nonnemacherEine grüne Gründliche fährt ihre Ernte ein

Foto: Jutrczenka/dpa

Ursula Nonnemacher kann zufrieden sein. Die Spitzenkandidatin der brandenburgischen Grünen hat mit dieser Landtagswahl ihre Partei nach vorn geführt. Ob es für eine Regierungsbeteiligung reicht, zeigen die nächsten Wochen. Doch welche Brandenburger Koalitionsoptionen auch zur Debatte stehen, an den Grünen kommt mit rund 10 Prozent laut ersten Hochrechnungen niemand mehr vorbei.

Das war nicht immer so. 2009, als Nonnemacher erstmals für die Bündnisgrünen ins Landesparlament einzog, war es mit 5,7 Prozent verdammt knapp gewesen. Wider Erwarten wurde sie plötzlich Parlamentarierin. Und, hast du nicht gesehen, auch gleich Fraktionsvorsitzende. Dem Tagesspiegel hat sie erzählt, wie unangenehm es ihr damals gewesen sei, den Dienst im Krankenhaus absagen zu müssen. Überhaupt ist die Internistin, die in den Achtzigern nach Berlin ging und in den Neunzigern mit Mann und drei Kindern nach Brandenburg zog, gründlich und fleißig. Im Landtag, in der Doppelspitze mit Co-Fraktionssprecher Axel Vogel, sorgt sie seit zehn Jahren dafür, dass die Grünen nicht als Schwätzerpartei wahrgenommen werden, sondern stets gründlich vorbereitet sind. Im brandenburgischen NSU-Ausschuss fiel Nonnemacher mit präzisen Nachfragen auf, im Plenum mit feurigen Reden, vor allem in Auseinandersetzungen mit der seit 2014 im Landesparlament vertretenen AfD.

In der Frage des Rechtsschwenks der Gesellschaft, der Solidarität mit Geflüchteten und beim Umweltschutz blieben Brandenburgs Grüne sich absolut treu. Folgerichtig zogen nach der Wahl 2014 schon sechs Abgeordnete in den Potsdamer Landtag ein. Diesmal werden es deutlich mehr. Und nicht nur das: Die Fraktionsvorsitzende kann in möglichen Koalitionsverhandlungen selbstbewusst Forderungen stellen.

Gefragt, ob sie sich den Job der Ministerpräsidentin zutrauen würde, hatte Nonnemacher im Juli arg selbstbewusst zumindest nicht nein gesagt. Darüber ärgert sie sich mittlerweile. Die BrandenburgerInnen mögen es nicht, wenn Posten beansprucht werden, bevor sie ihre Stimme abgegeben haben. Prompt sackten die Grünen von 17 auf realistischere 14 Prozent ab. Aber eins ist nach dieser Wahl klar: Die Brandenburger Grünen sind nach drei mageren Jahrzehnten im Aufwind. Dass das so ist, haben sie vor allem ihrer Fraktionsvorsitzenden zu ver­danken. Anja Maier

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