unterm strich:
Musiker Richard H. Kirk ist tot
Der britische Musiker Richard H. Kirk ist tot. Er starb am Dienstag im Alter von 65 Jahren, wie sein Plattenlabel Mute mitteilte. Kirk, 1956 in Sheffield geboren, war einer der Gründer der Industrial-Pioniere Cabaret Voltaire. Die Band, die sich nach der gleichnamigen Zürcher Dada-Institution benannte, begann zunächst als Trio mit dadaistischen Performances und Tape-Collagen. „Wir wollten mit Klängen arbeiten, die nicht einfach von Instrumenten stammten“, sagte Kirk 2013 im Gespräch mit der taz. Später mischten sie die Rauheit von Punk mit elektronischen Klängen und wurden so zu Vorreitern von New Wave. In den Achtzigern feierte die Band, inzwischen ein Duo, kommerzielle Erfolge mit Alben wie „The Crackdown“, mit Drumcomputer-Rhythmen, die sich an Funk orientierten. Kirk hatte zudem in den frühen neunziger Jahren mit dem Duo Sweet Exorcist wichtigen Einfluss auf die Entwicklung von Techno. Sweet Exorcist, nach einem Album des Soulmusikers Curtis Mayfield benannt, gehörten zu den Pionieren des britischen „Bleep Techno“, einer Stilrichtung, in der fiepende Computerspieltöne eine wichtige Rolle spielten. 1994 lösten Cabaret Voltaire sich auf. Richard H. Kirk blieb bis zuletzt produktiv, er veröffentlichte allein mehr als 40 Soloalben unter eigenen Namen und, ganz im anonymen Geist von Techno, unter einer Vielzahl von Pseudonymen, von denen Sandoz zu den bekanntesten gehört. Seit 2014 hatte er auch Cabaret Voltaire – solo – wiederbelebt.
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