unterm strich:
Die wegen Betrugs gesuchte deutsche Kunsthändlerin Angela Gulbenkian sitzt in Portugal in Untersuchungshaft. Die 38-Jährige sei bereits am 16. Juni aufgrund eines von Großbritannien ausgestellten Europäischen Haftbefehls an ihrem Wohnsitz in Lissabon festgenommen worden, teilte die Generalstaatsanwaltschaft Portugals der Deutschen Presse-Agentur am Montag mit. Nun müsse ein Richter über den britischen Antrag auf Auslieferung entscheiden.
Die Frau soll den Berichten zufolge Kunstbrokern in London vor etwa drei Jahren ein Werk der Japanerin Yayoi Kusama für umgerechnet rund 1,2 Millionen Euro verkauft, aber nie geliefert haben, obwohl sie die vereinbarte Summe erhalten habe.
Yayoi Kusama, 91, ist für ihre Netz- und Punkt-Bilder, für ihre Kürbisse, blinkenden Lichter und nicht zuletzt für ihre unendlich gespiegelten Räume, die sogenannten „Infinity Rooms“, weltbekannt. Im Herbst 2020 sollte im Gropius Bau in Berlin die erste umfassende Kusama-Retrospektive stattfinden. Die Kunstbroker kauften den „Yellow Pumpkin“ per E-Mail und vertrauten dabei offenbar vor allem dem Namen der Kunsthändlerin.
Der Familie Gulbenkian, Erben des 1955 verstorbenen armenischen Ölhändlers Calouste Gulbenkian, gehört eine der größten Kunststiftungen Portugals.
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