unterm strich:
Tony Kinman
Tony Kinman ist tot. Zusammen mit seinem Bruder Chip gründete Kinman 1976 die Punkband the Dils in einer Vorstadt von San Diego. Mit Songs wie „I hate the Rich“ und „Classwar“ begründeten the Dils den pfeilschnellen kalifornischen Punk. Bleich und dünn waren die Kinmans, eine Antithese zu den muskelbepackten und gebräunten Surfern der US-Westküste. Zusammen mit Bands wie X, the Germs und the Zeros in Los Angeles, den Avengers und Negative Trend in San Francisco waren the Dils die Speerspitze des radikalen US-Punk. Angeödet von seinen musikalischen Orthodoxien gründeten Tony und Chip Kinman mit Alejandro Escovedo 1980 die Band Rank & File, zogen nach Texas und begannen „Cow Punk“ zu spielen, Jahre bevor alle anderen Rootsmusik für sich entdeckten. Rank & File veröffentlichten drei hochgelobte Alben. Weitere Bandprojekte und Produzentenjobs folgten, der große Erfolg blieb Tony Kinman versagt. Und trotzdem fand er in der Musikszene sein Auskommen. Am Freitag erlag er 63-jährig einem Krebsleiden.
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