unterm strich:
Der amerikanische Stand-up-Komiker Hannibal Buress, 35, der vor einigen Jahren den Vergewaltigungsdiskurs um Bill Cosby angestoßen hatte, musste am Sonntag seinen Auftritt in der katholischen Loyola University in Chicago unterbrechen.Der Universität hatte er vor dem Auftritt zusichern müssen, die Themenkomplexe „Vergewaltigung, sexuelle Gewalt, race und illegale Drogen“ nicht anzuschneiden. Wer mit Buress’ Material vertraut ist, kann über diese Vorgaben nur staunen. So thematisierte er dann auch bereits in den ersten Minuten seines Sets die lange Geschichte des Kindesmissbrauchs in der katholischen Kirche. Daraufhin wurde ihm das Mikrofon abgestellt. Er versuchte zunächst, seinen Auftritt unverstärkt fortzusetzen; die Veranstalter ließen dann jedoch über die Saalanlage laut Musik laufen, weshalb er schließlich die Bühne verließ. Laut einem Bericht der Universitätszeitung Loyola Phoenix reagierte die Zuschauerschaft so ungehalten auf die Unterbrechung, dass das Sicherheitspersonal sich auf Unruhen einstellte und bereits Verstärkung anforderte. Buress durfte schließlich auf die Bühne zurückkehren und wurde mit Standing Ovations empfangen.
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