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unterm strich

In San Francisco übrigens verschwinden immer mehr Tanzstudios, weil Dot.com-Firmen mehr Mieten zahlen können. Eine Geschichte, die sich immer häufiger wiederholt . . . ähem, kleiner Scherz.

Und nun ernst weiter. Sehr ernst sogar. Eine Festrede des Philosophen Peter Sloterdijk steht nämlich im Mittelpunkt der Veranstaltungen, mit denen die Stiftung Weimarer Klassik am 25. August an den 100. Todestag von Friedrich Nietzsche erinnert. Vor dem Hintergrund der jüngsten Forschungsergebnisse zur menschlichen Genstruktur lässt Sloterdijk für seine Rede über „Die Verbesserung der Frohen Botschaft“ auch Ausführungen zu den aktuellen Debatten über die Humangenetik ankündigen. Vier weitere öffentliche Vorlesungen Sloterdijks zu Nietzsche – er kann es ja irgendwie nicht lassen – sind im Herbst vorgesehen. Die Ehrung am Todestag des Philosophen wird ergänzt von einer Lesung der Wiener Burgschauspielerin Libgart Schwarz aus Nietzsches Werk.

Und nun mitten hinein ins Deutschsein, wo sich niemand anderes als Mario Adorf gerade als Experte profiliert. „Wir werden auch 50 Jahre nach dem Krieg im Ausland noch immer nicht gemocht“, sagte Adorf der Nachrichtenagentur dpa. Und zum deutschen Film führte er weiter aus: „Sicher, wir können keine simplen, menschlichen Geschichten so erzählen, dass man sie international goutiert. Es wird von uns auch gar nicht abverlangt, das ist das Schlimme daran. Man ist nicht neugierig auf uns. Der Deutsche wird nicht hinterfragt, er wird einfach nicht geliebt, er bleibt ungeliebt. Er ist ein Klischee. Und Klischees sind ja oft die härtesten Nüsse, wahnsinnig resistent gegen jede Medizin.“ Wenn das mal keine Hammermeldungen sind!

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