unterm strich:
Erst blieben der Expo die Besucher weg, nun auch noch die Stars. Vor vier Wochen brach sich Bruno Ganz, Star des 21-stündigen Faust-Marathons, der Ende Juli in Hannover Premiere haben wird, bei den Proben den Handwurzelknochen. Die Hoffnungen von Regisseur Peter Stein, dass Ganz ihm doch noch hilft, sich seinen Lebenstraum, den Faust in kompletter Länge aufzuführen, zu erfüllen, scheinen sich nun zu zerschlagen. Nachdem Ganz bei der Generalprobe definitv nicht mit von der Partie sein wird, verstärken sich die Befürchtungen der Veranstalter, dass der gute Ganz auch zur Premiere noch nicht fit sein wird. Seinen Part spielt nun der junge Schauspieler Christian Nickel. Er kann jedoch nur ein Not-Faust sein: Für die Darstellung des alten Faust ist Nickel mit 31 Jahren schlicht zu jung.
Ganz anders dagegen der deutsche Komponist Hans Werner Henze – er ist alt genug, um bereits für sein Lebenswerk geehrt zu werden, und das mit schlappen 290.000 Mark. Damit nämlich ist der Preis „Praemium Imperiale“ dotiert, den die Japan Art Association im Oktober in Tokio vergibt. Neben Henze dürfen sich noch die Plastikerin Niki de Saint Phalle, der Architekt Richard Rogers, der Maler Ellsworth Kelly und der Musical-Autor Stephen Sondheim über den „Nobelpreis der Künste“ freuen.
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