unterm strich:
Die Internationale Buchmesse von Simbabwe ist am Samstag in der Hauptstadt Harare zu Ende gegangen. Nach Angaben der Messeleitung sank die Zahl der registrierten Aussteller von rund 350 im Vorjahr auf weniger als 200 in diesem Jahr. Deutsche Verlage waren durch einen Gemeinschaftsstand vertreten, an dem Titel aus 40 Verlagen gezeigt wurden.
Hintergrund ist die prekäre politische Situation in dem afrikanischen Land. Wegen Farmbesetzungen und anderer Gewalttaten im Vorfeld der im Juni abgehaltenen Parlamentswahlen hatten zahlreiche internationale Aussteller auf die Teilnahme verzichtet.
Der simbabwische Schriftsteller Chenjerai Hove nannte die Versorgung von Schulbibliotheken, vor allem auf dem Land, mit Büchern eine der dringlichsten Aufgaben für jede Regierung, die an einer nachhaltigen Entwicklung des Landes interessiert sei.
Künstler und Kuratoren aus aller Welt haben in Kassel die Gründung eines internationalen Biennale-Verbandes beschlossen. Dieser soll sich unter anderem mit der Qualität der alle zwei Jahre stattfindenden Ausstellungen von Gegenwartskunst befassen, sagte der Leiter des Kasseler Museums Fridericianum, René Block, am Samstag.
Vertreter aus 13 Biennale-Städten wollen über den Standortfaktor von Biennalen und das globale Ausstellungswesen diskutieren. Zugleich will der Chef der kommenden „documenta“, Okwui Enwezor, erstmals in Kassel künstlerisch Stellung beziehen. Die Konferenz gehört zu einer Ausstellung junger Künstler aus Biennale-Städten.
Der Historikertag 2000 in Aachen wird von einem Werbeauftritt des rechtsextremistischen „Grabert-Verlags“ (Tübingen) überschattet. Der Verlag wirbt im Programm zum Historikertag mit einer ganzseitigen Anzeige für seine Titel. Der Verband der Historiker Deutschlands steht nun natürlich etwas blöde da und bedauert „zutiefst“. Selbstverständlich distanziere man sich mit Nachdruck von dem Programm des Verlages, erklärte der Verbands-Vorsitzende, Johannes Fried, am Freitag. Da es die Historiker eigentlich besser wissen müssen, kann die Anzeige nun nur durch eine peinliche „technische Panne“ ins Programmheft geraten sein.
Der Verfassungsschutzbericht Baden-Württemberg stuft den „Grabert-Verlag“ als organisationsunabhängigen Verlag mit dominierender Marktstellung im „rechten Lager“ ein. Aus seinem Programm wurden in der Vergangenheit Publikationen und Schriften eingezogen. Wegen der Verbreitung jugendgefährdender Schriften wurde er auch zu Geldstrafen verurteilt.
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