unterm strich:
Droht uns bald die doppelte Berlinale? Thierry Frémaux, seit kurzem neuer künstlerischer Leiter der Filmfestspiele von Cannes, sieht die Berliner Filmfestspiele als Vorbild für die nächsten Ausgaben der Filmschau an der Croisette. Zum Beispiel will der 40-Jährige die Kontakte nach Hollywood erneuern und sein Festival für „normale“ Zuschauer öffnen. Im Falle des reichen und reichlich überalterten Rentnerparadieses Cannes müsste man dann aber wahrscheinlich extra Kinopässe für Schoßhündchen ausgeben. Außerdem findet Frémaux, dass die Berlinale sehr gut organisiert und ein echtes Publikumsfestival ist. Vielleicht hätte sich Moritz de Hadeln, dessen Amtszeit im nächsten Jahr ausläuft, einfach auf den Job bewerben sollen.
War doch nicht so gemeint: Der Dirigent und künstlerische Leiter der Berliner Staatsoper, Daniel Barenboim, hat seine Forderung nach zusätzlichen Subventionen von 3,5 Millionen Mark für die Staatskapelle relativiert. Das Geld sei zwar 1991 „fest zugesagt“ worden, aber inzwischen nur noch eine „politische Summe“. „Es muss eine Priorität für die Staatskapelle geben, damit ich bleiben kann“, so Barenboim weiter, ohne allerdings Genaueres auszuführen. Und: „Ich musiziere ja nicht mit Kultursenator Stölzl, sondern mit der Staatskapelle.“ Hmja.
taz lesen kann jede:r
Als Genossenschaft gehören wir unseren Leser:innen. Und unser Journalismus ist nicht nur 100 % konzernfrei, sondern auch kostenfrei zugänglich. Texte, die es nicht allen recht machen und Stimmen, die man woanders nicht hört – immer aus Überzeugung und hier auf taz.de ohne Paywall. Unsere Leser:innen müssen nichts bezahlen, wissen aber, dass guter, kritischer Journalismus nicht aus dem Nichts entsteht. Dafür sind wir sehr dankbar. Damit wir auch morgen noch unseren Journalismus machen können, brauchen wir mehr Unterstützung. Unser nächstes Ziel: 40.000 – und mit Ihrer Beteiligung können wir es schaffen. Setzen Sie ein Zeichen für die taz und für die Zukunft unseres Journalismus. Mit nur 5,- Euro sind Sie dabei! Jetzt unterstützen