unterm strich:
Glückwunsch, Heide Paris und Peter Gente! Der von ihnen betriebene Merve Verlag ist am Donnerstag auf der Leipziger Buchmesse mit dem erstmals verliehenen Kurt-Wolff-Preis ausgezeichnet worden. Der 1970 in Berlin als Kollektiv gegründete Verlag habe „nachhaltig“ den intellektuellen Diskurs in Deutschland gefördert, erklärte zur Begründung Kulturstaatsminister Julian Nida-Rümelin (SPD), der sicherlich auch noch ein paar der hübschen kleinformatigen Foucault-, Deleuze- oder Baudrillard-Bändchen von „den Merves“ in seinem Studierzimmer aufbewahrt hat. Der Preis ist mit 50.000 Mark dotiert. Künftig sollen damit jährlich die Leistungen kleinerer Verlage mit einem Jahresumsatz unter 5 Millionen Mark gewürdigt werden. Außerdem wurde eine Projektförderung in Höhe von 100.000 Mark an das „Schreibheft, Zeitschrift für Literatur“ vergeben, das zweimal jährlich im Essener Rigodon-Verlag erscheint.
In Weimar wurden gestern die Goethe-Medaillen 2001 für Verdienste um die deutsche Sprache im Ausland und im internationalen Kulturaustausch überreicht. Die Geehrten, die vom Goethe-Instituts-Vorsitzenden Hilmar Hoffmann ausgezeichnet wurden, sind der libanesische Autor Ali Ahmad Esber Adonis, die russische Komponistin Sofia Gubaidulina, der italienische Rechtsphilosoph Gerardo Marotta und der in Paris lebende Kunsthistoriker Werner Spies. Als weiterer Festredner warnte Nida-schon-wieda-Rümelin im Blick auf die Leitkultur-Debatte vor einem „erschreckten Rückzug“ auf eigene kulturelle Traditionen in Zeiten der Zusammenarbeit in Wirtschaft und Ökologie. Zugleich forderte er noch einmal, Deutsch an den Gymnasien wieder als verpflichtendes Abiturfach einzuführen.
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