unterm strich:
Glücklicherweise nur eine Bombenattrappe hat in Innsbruck für Aufregung gesorgt. Unmittelbar vor Beginn eines Vortrags des Berliner Publizisten und Schriftstellers Rafael Seligmann wurde sie gefunden, der Veranstaltungsort wurde nach dem Fund des wie eine Rohrbombe aussehenden Gegenstandes von der Polizei geräumt. Erst nachdem Sprengstoffexperten Entwarnung gaben, konnte der Vortrag mit Verspätung beginnen. „Es ist beschämend, dass ein Jude heute Angst haben muss, dass Bomben gelegt werden, und dass man Menschen Angst einjagt“, kommentierte Seligmann den Vorfall in Österreich.
Im badischen Leimen gestorben ist, mit 61 Jahren, der Schriftsteller Harald Gerlach. Beigesetzt werden soll er im thüringischen Römhild bei Meiningen – dort hatte er in seiner Jugend gelebt. Gerlach arbeitete in der DDR unter anderem als Kiesgrubenarbeiter, Totengräber und Bühnentechniker. Schließlich wurde er Theatermeister in Erfurt und dort literarischer Mitarbeiter der Städtischen Bühnen. Sein Werk umfasst Romane, Essays, Hörspiele und Lyrik. 1969 erschien Gerlachs erste Gedichtveröffentlichung in der Publikation Neue Deutsche Literatur. Posthum wird der Aufbau Verlag im August den Roman „Blues Terrano“ veröffentlichen, den Gerlach trotz schwerer Krankheit noch fertig stellen konnte.
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