unterm strich:
Neues von Michel Houellebecq: Der Imam der Großen Moschee von Paris hat Ägypten gebeten, die französischen Muslime bei ihrer Klage gegen den französischen Schriftsteller zu helfen. Es geht natürlich um seinen angeblich islamfeindlichen Roman „Plateforme“ (siehe taz vom 29. 8.). Wie die Kairoer Tageszeitung Al-Ahram berichtete, forderte Dalil Abu Bakr die Ägypter auf, Anwälte nach Frankreich zu entsenden. Das neue Buch des Autors hat zu heftigen Protesten unter französischen Muslimen geführt. Sie sehen in dem Roman, in dem eine islamische Terrorgruppe auftaucht und die Hauptfigur sich negativ über die Palästinenser äußert, eine „Aufstachelung zum Rassenhass“. Von dem Buch wurden in Frankreich bereits mehr als 200.000 Exemplare verkauft. Der Autor, der sich in den vergangenen Wochen in Interviews kritisch über den Monotheismus und speziell den Islam geäußert hat, wies diesen Vorwurf zurück. Er warnte davor, die Romanfiguren mit dem Autor zu verwechseln. Der Verkauf der Rechte an dem Buch an einen türkischen Verleger musste wegen der Proteste rückgängig gemacht werden.
Auch interessant: Die an chronischen Finanzsorgen leidende Ballett- Gesellschaft „English National Ballet“ (ENB) hat einen Sponsorenvertrag mit dem Hersteller der Barbie-Puppen geschlossen. Wie die Sunday Times berichtete, soll der Vertrag über zunächst 85.000 Pfund in der kommenden Woche bekannt gegeben werden. Auf einem Animationsvideo des Tschaikowsky-Balletts „Der Nussknacker“ soll Barbie sogar die Hauptrolle tanzen. „Beim Ballett geht es darum, den Zuschauer in eine Fantasiewelt zu entführen. In diese Welt gehört auch Barbie“, sagte ENB-Direktor Christopher Nourse der Zeitung.
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