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unterm strich

Dem Frieden endlich wieder eine Chance: Yoko Ono verbreitet im Moment eine Friedensbotschaft aus John Lennons „Imagine“ auf einem großen Plakat im Zentrum von London. In britischen Zeitungen heißt es, Ono habe zum Preis von 150.000 Pfund (240.000 Euro) eine Werbefläche am Piccadilly Circus gemietet. „Imagine all the people living life in peace“ prangt nun zwischen Coca-Cola, Nike und Cadbury. „Nach den furchtbaren Ereignissen von 11. September hielt ich es für besonders wichtig, die Menschen an diese Botschaft zu erinnern“, erklärte Yoko Ono ihre Initiative. Mit ähnlichen Botschaften hatte sie bereits in New York und Tokio für Frieden geworben.

Der politischen Correctness eine Chance: Für den Agatha-Christie-Krimi „Zehn kleine Negerlein“ ist ein neuer Titel gefunden worden. Das Werk werde künftig „Und dann gab’s keines mehr“ heißen, sagte gestern eine Sprecherin des Schweizer Scherz Verlages, der das Buch auf Deutsch verlegt. Die Erben von Christie hatten im Februar zugestimmt, die nächste Auflage des Buches und das entsprechende Theaterstück umzubenennen. Nach Protesten von Bürgern afrikanischer Herkunft war es die Antidiskriminierungsstelle der Stadt Hannover, die in dieser Sache aktiv geworden war. Sie hatte beklagt, dass es auch 2002 noch die abwertende Bezeichnung „Neger“ gebe. Der neue Titel „Und dann gab’s keines mehr“ lehnt sich näher an den auch schon zweiten Titel des Originals an, an „And Then There Were None“. Als Agatha Christie das Buch 1939 allerdings veröffentlichte, nannte sie es „Ten Little Niggers“. Es handelt von zehn Menschen mit düsterer Vergangenheit, die von einem Unbekannten auf eine einsame Insel geladen werden. Nach und nach kommt ein jeder von ihnen ums Leben.

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