unterm strich:
Am Dienstag ist der Jazzbassist Ray Brown gestorben, im Alter von 75 Jahren. Einst spielte er an der Seite des Bebop-Revolutionärs Dizzy Gillespie und für Max Roach, Bud Powell und Charles Parker. Verheiratet war er mit Ella Fitzgerald, mit der er Ende der 40er auch vier Jahre lang gemeinsam auf Tournee war. 18 Jahre begleitete er danach „Jazz At The Philharmonic“ um den Globus, und bis Mitte der 60er zupfte er im Trio von Pianist Oscar Peterson die Basssaiten. Später wurde er als eines der Gründungsmitglieder der „L.A. Four“ bekannt. Seinen Stil bezeichneten Jazzkritiker als „straight“, was seine präzise, unaufgeregte und effiziente Fingerfertigkeit betonte, sein Markenzeichen war die volltönige Brillanz der tiefen Lage. In seiner langen Karriere hat Brown an über zweitausend Schallplattenaufnahmen mitgewirkt. Zuletzt machte er mit einer Plattenserie auf sich aufmerksam, die stets mit „Some of My Best Friends Are …“ betitelt waren. In diesem Satz folgten bekannte Bassisten, Saxofonisten, Pianisten und, wie kürzlich, mit Kenny Burrell und Russell Malone berühmte Gitarristen. Brown befand sich zum Zeitpunkt seines Todes auf US-Tournee in Indianapolis. Als er nach seinem Mittagsschlaf nicht zum Auftritt erschien, fanden ihn seine Musikerkollegen tot im Hotelzimmer.
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