unterm strich:
Aki Kaurismäki erhält den Douglas-Sirk-Preis des Filmfestes Hamburg. Der finnische Regisseur wird die Auszeichnung am 27. September entgegennehmen. Im Anschluss an die Preisverleihung ist Kaurismäkis neuer Film „Der Mann ohne Vergangenheit“ zu sehen. Der Film, in dem es um einen Mann geht, der sein Gedächtnis verliert, hat in diesem Jahr in Cannes den Großen Preis der Jury gewonnen. Der Douglas-Sirk-Preis wird seit 1995 vergeben. Zu den bisherigen Preisträgern gehören Clint Eastwood, Jodie Foster und Majid Majidi.
Preise kann es bekanntlich in der Kulturwelt nie genug geben. Es kommt immer wieder einer dazu. Man kann nur hoffen, dass die Kandidaten nicht irgendwann ausgehen. Jetzt hat der Westdeutsche Rundfunk bekannt gegeben, im nächsten Jahr zum ersten Mal den „Deutschen Hörbuch-Preis“ auszuloben. Auch hier ist ein Fest der Rahmen – in diesem Fall das internationale Literaturfest „lit.COLOGNE“, das nächstes Jahr im März in Köln stattfinden wird. Eine Jury wird Dokumentationen, Lesungen, Original- und Debüt-Hörspiele prämieren.
Wer dennoch keinen Preis bekommt, muss sich anderswo nach Geld umsehen. In der Buchbranche, die bekanntlich unter argen konjunkturellen Einbußen zu leiden hat, ist ein Trend zum Sponsoring zu beobachten. Die englische Krimiautorin Fay Weldon zum Beispiel ließ sich vom Juwelier Bulgari dafür bezahlen, dass in ihrem neuen Buch „The Bulgari Connection“ der Markenname mindestens zwölfmal auftaucht. Die schottische Autorin Val McDermid hat sich für eine BMW-Werbekampagne rund um den Kleinstwagen Mini Cooper gleich einen ganzen Kriminalfall ausgedacht. Und der Frankfurter Verleger Axel Dielmann lässt, wie nun auffiel, bereits seit Jahren seine Bücher von großen Firmen sponsern: Alessi, die Deutsche Bahn und Carl Zeiss bezahlten, um ihr Signet auf einem Buchumschlag zu sehen. Erste Stimmen, die das hehre Kulturgut Buch in Gefahr sehen, wurden auch schon laut – obwohl Werbung in Büchern in Deutschland durchaus Tradition hat. 1950 tauchten erstmals die Anzeigen für Pfandbriefe und Kommunalobligationen in den Taschenbüchern des Rowohlt-Verlags auf.
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