unterm strich:
Was vom 11. September übrig blieb: Mit in Israel und Palästina gedrehten Filmen einheimischer Autoren will der in diesem Jahr gegründete Münsteraner Verleih „mec film“ mehr Produktionen aus Nahost in die Kinos bringen. Viele klassische Filme über den Nahen Osten etwa im Fernsehen seien oft klischeebehaftet und konzentrierten sich nur auf dortige politische und religiöse Konflikte, erklärte die Islamwissenschaftlerin Irit Neidhardt gestern zur Gründung von „mec film“. Dabei steht „mec“ für „Middle Eastern Cinemas“.
Der neue Verleih will Dokumentar- und auch Unterhaltungsfilme unabhängiger Autoren über den Alltag im Nahen Osten fördern. Langfristig sind neben dem Schwerpunkt auf Israel und Palästina weitere Produktionen etwa aus dem Libanon und aus Jordanien geplant. Ziel des Verleihs soll es laut Neidhardt sein, die Filme auf internationalen Filmfestivals oder in deutschen Programmkinos zu zeigen.
Die Schauspielerin Kim Hunter ist am Mittwoch im Alter von 79 Jahren gestorben. Sie erlag einem Herzanfall in ihrem Haus in Greenwich Village. Hunter bekam 1951 einen Oscar als Beste Nebendarstellerin für ihre Rolle als Stella Kowalski im Hollywood-Klassiker „Endstation Sehnsucht“ (A Streetcar Named Desire). In Elia Kazans Film nach der Vorlage von Tennessee Williams spielte sie neben Marlon Brando und Vivien Leigh. In den 60er- und 70er-Jahren war sie als Medizinerin Dr. Zira in den „Planet der Affen“-Filmen zu sehen. Geboren wurde Hunter am 12. November 1922 in Detroit als Janet Cole, Tochter einer Konzertpianistin.
Mit Ernst Ludwig Kirchners „Selbstbildnis als Kranker“ hat die Pinakothek der Moderne in München eines der bedeutendsten Werke des deutschen Expressionismus erworben. Das um 1918 entstandene Gemälde zeigt den Künstler (1880–1938) in seinem Haus bei Davos, das er nach Aufenthalten in Sanatorien bezogen hatte. Der in Aschaffenburg geborene Maler, der nach dem Rückzug aus Berlin und den Wirren des Krieges in der Schweiz einen Neubeginn versuchte, gilt als wichtigster Vertreter der Künstlergruppe „Die Brücke“.
Die dauerhafte Sicherung des bisher als private Leihgabe im Bestand der Staatsgalerie moderner Kunst befindlichen Gemäldes sei ein nicht hoch genug einzuschätzender Gewinn, teilten die Bayerischen Staatsgemäldesammlungen mit. „Die Neuerwerbung ist gerade für die Profilbildung unserer Sammlungen moderner Kunst wichtig“, sagte Kunstminister Hans Zehetmair. Das Selbstbildnis wird mit anderen Kirchner-Bildern in einem eigenen Raum in der Pinakothek der Moderne präsentiert, die Montag neu eröffnet.
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