uni-finanzen: Panik vor der blutigen Schürze
Der Präsident der Technischen Universität ist ein unsolidarischer Esel. Er gibt seine Hochschule der Verachtung der Menschen preis. Und liefert alle Universitäten der Stadt an die Mächtigen und ihre „Teile und herrsche“-Mentalität aus.
Kommentar von CHRISTIAN FÜLLER
Das ist die eine Sichtweise, die man einnehmen kann, nach dem, was gestern geschah. TU-Chef Kurt Kutzler nämlich hat die Notgemeinschaft für freie Berliner Universitäten verlassen. Bislang haben die Unis dem Spardruck des Senats gemeinsam widerstanden bzw. ihn erduldet.
Nun kam Kutzlers Kehrtwende: Kürzt doch bei den anderen. Bei uns, den Ingenieuren, Technikern, Mathematikern muss weniger gekürzt werden als bei den Sozial- und Geisteswissenschaftlern, den Juristen und BWLern von Freier und Humboldt-Uni. Eins ist gewiss: Der Schlachtermeister des Senats aus der Finanzverwaltung in der Klosterstraße hat es nun jedenfalls einfacher, die Hochschulen mit seinen aberwitzigen Kürzungsmethoden auseinander zu dividieren.
Die andere Sichtweise von Kutzlers Ausbruchsversuch ist die: Jetzt geht’s ums nackte Überleben für die bislang schafbraven Unis. Jedes schönfärberische Geblubbere von möglichen Synergieeffekten, von Rationalisierungspotenzialen und Reserven hat ein Ende, wenn erst einmal alle Pölsterchen abgespeckt sind.
Was Kutzler gestern tat, war nichts anderes, als beim Anblick der blutverschmierten Schürze in Panik davonzulaufen. Er hat geheult und geschrien. Und auch wenn das alles ein bisschen unkoordiniert war – der Mann hat doch Recht! Warum sollte der Präsident einer Universität, die nun sieben magere Jahre hinter sich gebracht hat, klaglos weitere sieben Sparjahre erdulden?
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