: tschad
Seltsame Wahlen
Mit 63,17 Prozent gewann der seit 1990 herrschende Präsident des Tschad, Idriss Déby, am 20. Mai 2001 nach offiziellen Angaben die Präsidentschaftswahl – eine Wahl, die von Einschüchterungen und Manipulationen begleitet war. Sein wichtigster Gegner, Ngarlejy Yorongar, bekam demnach 16,35 Prozent. Unabhängige Hochrechnungen hatten zunächst ein Kopf-an-Kopf-Rennen zwischen Déby und Yorongar gesehen und prognostizierten eine Stichwahl. Als Yorongar den Wahlsieg reklamierte, wurde er mit allen Gegenkandidaten Débys zeitweise festgenommen.
Bekannt wurde der 53-jährige Ngarlejy Yorongar zuvor als Wortführer der Proteste im Süden des Tschad gegen die Umstände der dort beginnenden Ölförderung eines US-geführten Konsortiums. Kritik daran brachte Yorongar 1998–99 einen Gefängnisaufenthalt wegen „Beleidigung“ ein. D.J.
taz lesen kann jede:r
Als Genossenschaft gehören wir unseren Leser:innen. Und unser Journalismus ist nicht nur 100 % konzernfrei, sondern auch kostenfrei zugänglich. Texte, die es nicht allen recht machen und Stimmen, die man woanders nicht hört – immer aus Überzeugung und hier auf taz.de ohne Paywall. Unsere Leser:innen müssen nichts bezahlen, wissen aber, dass guter, kritischer Journalismus nicht aus dem Nichts entsteht. Dafür sind wir sehr dankbar. Damit wir auch morgen noch unseren Journalismus machen können, brauchen wir mehr Unterstützung. Unser nächstes Ziel: 40.000 – und mit Ihrer Beteiligung können wir es schaffen. Setzen Sie ein Zeichen für die taz und für die Zukunft unseres Journalismus. Mit nur 5,- Euro sind Sie dabei! Jetzt unterstützen